Gasmessung in beengten Räumen:
Was Sie wissen müssen!
Bedenken bei beengten Räumen? Sorgen um die
Gasmesstechnik?
In beengten Räumen kommt es aufgrund der dort auftretenden
Atmosphären zu mehr Verletzungen als bei jeder anderen
Anwendung in der Industrie. Studien haben gezeigt, dass bis
zu 56 Prozent der gemeldeten Verletzungen1 hierauf zurückgehen
können. Sichere Arbeitsverfahren und Normen für beengte Räume
richten sich daher natürlich vor allem auf die Überwachung der
Atmosphäre.
Die Gefahren kennen
Die Atmosphäre besteht aus einem Gemisch von Gasen, wovon
einige unbedenklich sind (z. B. Sauerstoff) und andere gefährlich
sein können (z. B. Kohlenmonoxid). In unserer Atmosphäre treten
gefährliche Komponenten normalerweise in unbedenklichen
Konzentrationen auf, aber in beengten Räumen ist das nicht immer
der Fall.
Die drei Risiken
Bei der Überwachung der Atmosphäre an einem Arbeitsplatz sind
im Allgemeinen drei mögliche Gasgefahren zu berücksichtigen:
• Sauerstoffmangel
• Toxische Gase
• Brennbare Gase
Jede Gefahr wirkt unterschiedlich und birgt eigene Risiken:
• Erstickung
• Vergiftung
• Explosion / Brand
Da diese Gefahren auch in Kombination auftreten können, wird das
Ergreifen von Gegenmaßnahmen komplexer. Außerdem sind viele
Gase durch Sinne (Geruch, Geschmack, Sicht) nicht wahrnehmbar.
Je nach Situation müssen unterschiedliche Maßnahmen ergriffen
werden.
Zur Veranschaulichung
Kohlendioxid (CO2) ist mit 0,03 Vol.-Prozent bekannter, normaler
Bestandteil der Atmosphäre. Kohlendioxid (CO2) kann aber
auch zur Inertisierung verwendet werden (zum Beispiel bei
Löschanlagen) und dabei den Sauerstoffgehalt in beengten
Räumen reduzieren.
Früher wurde deshalb bei Anwendungen mit Kohlendioxid oft
nur der Sauerstoffgehalt wegen der möglichen Erstickungsgefahr
überwacht. Aber Kohlendioxid selbst es ist aber auch in
Konzentrationen giftig, bei denen Sauerstoffsensoren noch keinen
Alarm auslösen. Das ist gefährlich und hat sogar zu Todesfällen
geführt. EN 60079-29-2 stellt klar - Sauerstoffdetektoren dürfen
niemals alleine zur Anzeige von CO2 Gefahren verwendet werden.
Schwefelwasserstoff (H2S) ist farblos und riecht nach faulen Eiern.
Die Wahrnehmung des Geruchs alleine ist jedoch keine sichere
Warnung, da die Geruchsempfindlichkeit nach dem Einatmen
einer geringen Menge von H2S schnell schwindet. Dieses Gas
kommt häufig in Kanälen, Kläranlagen und in der Petrochemie
vor. Außerdem ist H2S in hohen Konzentrationen brennbar und
explosiv. Eine plötzliche Vergiftung kann zu Bewusstlosigkeit und
Atemstillstand führen.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei
der Verbrennung herkömmlicher Brennstoffe bei unzureichender
Luftzufuhr oder bei unvollständiger Verbrennung entsteht. CO
wird oft ungewollt freigesetzt - wegen unsachgemäßer Wartung
oder Einstellung von Abzügen, oder Einsatz von Brennern oder
Verbrennungsmotoren in beengten Räumen. Die CO-Vergiftung
kann plötzlich auftreten. Je nach Konzentration kann die
Einwirkung von CO zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und
sogar zum Tod führen.
Ein weiteres Beispiel
Ethanol (gewöhnlicher, trinkbarer Alkohol) ist brennbar - wir alle
kennen flambierte Cocktails an der Bar. Die meisten Menschen
halten Ethanol nur wegen seiner Brennbarkeit für gefährlich, aber
Ethanol als Gas ist auch stark toxisch.
Als brennbares Gas ist Ethanol ab einer Konzentration von 3,1
Vol.-Prozent (31.000 ppm) in der Luft entzündbar. Andererseits wirkt
Ethanol schon ab 1000 ppm toxisch, also bei deutlich weniger als
der unteren Explosionsgrenze (UEG). Ethanol ist also eher toxisch
als explosiv. Denken Sie deshalb daran, dass Sie diese geringe
Konzentration zum Schutz Ihrer Arbeiter überwachen müssen.
Wenn ein übliches Messgerät für brennbare Gase verwendet
wird, das mit einer Alarmschwelle von 10 Prozent der UEG korrekt
für Ethanol kalibriert ist, dann wird der Arbeiter lange vor dem
ersten Alarm einer toxischen Umgebung ausgesetzt. Für den
Arbeitnehmerschutz ist das das falsche Instrument.
Ethanol erfordert eine andere Lösung. In diesem Fall kann die PIDTechnik
mit hoher Genauigkeit und niedrigen Nachweisgrenzen
für flüchtige organische Verbindungen zuverlässig die Toxizität
überwachen. Viele Kohlenwasserstoffe zeigen ein ähnliches
Verhalten, etwa austretende Kraftstoffe, die sich in der Kanalisation
ansammeln.
Bei der Kenntnis gefährlicher Gase geht es nicht nur um das
Wissen um die Risiken, sondern auch um die Arbeitsweisen. Fast
alle Gase sind vielgestaltig und können je nach persönlicher
Schutzausrüstung und Arbeitsweise der Mitarbeiter
unterschiedliche Risiken aufweisen.
Erst Prüfen, dann Einsteigen (Freimessen)
Vor dem Einstieg und der Arbeit muss die Atmosphäre in beengten
Räumen kontrolliert werden und das Risiko bewertet werden.
Wenn potenzielle Gefahrenquellen (Gase) ermittelt werden, ist der
nächste Schritt eine genaue Gefahrenbeurteilung.
Warnung: Häufig ereignen sich Unfälle wegen
Gasgefahren, die nicht als potenziell gefährlich
erkannt wurden. Betrachten Sie immer alle
Möglichkeiten (genaue Arbeitsplatzevaluierung)
und führen Sie von einem sicheren Bereich aus
eine Vorprüfung durch (Freimessen).
Worauf kommt es hier an? Erstens können Gasdetektoren per
se Gase oder Dämpfe nur dort erfassen, wo die Probenahme
stattfindet. Diese offensichtliche Tatsache wird oft übersehen. Eine
Probenahme an mehreren Stellen kann helfen, aber auch hier
müssen die Gasproben sorgfältig gewählt und in unterschiedlichen
Höhen entnommen werden - insbesondere bei Dämpfen. Dämpfe
werden in der Regel als Gase behandelt, aber ihre Eigenschaften
bergen zusätzliche Risken. Ein Dampf ist ein Gas eines Stoffes, der
bei Raumtemperatur normalerweise flüssig oder fest ist - zum
Beispiel Benzin. Diese haben im Allgemeinen einen niedrigen
Dampfdruck, d. h. sie bleiben flüssig und sind so verdampfen
oft so schwer, dass die gasförmige Phase in der Atmosphäre das
Vorhandensein der Flüssigkeit oder des Feststoffs kaum ahnen lässt.
Um die Probennahme zu erleichtern, sind optimale, tragbare
Multi-Gasmessgeräte mit eingebauten Pumpen ausgestattet, die
Proben mittels einer Probennahmeleitung aus der unmittelbaren
Umgebung oder von einer sicheren Stelle außerhalb des
beengten Raums entnehmen, in dem gearbeitet werden soll. Der
Benutzer sieht die Sensormesswerte auf der Digitalanzeige des
Geräts. Unabhängig von der Anzahl der verwendeten Sensoren
überwachen die Sensoren kontinuierlich die Messwerte und
zeigen sie an. Für die gleichzeitige Messung von brennbarem
Gas (in Prozent UEG), Sauerstoff und toxischen Gasen (etwa H2S oder
CO; in ppm, Teile pro Million) stehen auch Diffusionsgeräte zur
Verfügung. Pumpenadapter für die Fernprobennahme dienen
dazu, Diffusionsinstrumente in Pumpeninstrumente umzurüsten,
wenn die Fernprobenahme nicht häufig erforderlich ist.
Denken Sie daran, dass ein Gasmessgerät immer nur den
Zustand der Atmosphäre an der gerade gemessenen Stelle
angibt, nirgendwo sonst. Umfassende Prüfungen müssen an
verschiedenen Stellen des Arbeitsbereichs durchgeführt werden.
Manche Gase sind schwerer als Luft und sammeln sich oft am
Boden beengter Räume an. Andere sind leichter als Luft und
konzentrieren sich in beengten Räumen normalerweise in oberen
Bereichen. Und dann gibt es Gase, die eine ähnliche Dichte
wie Luft haben und in beengten Räumen in unterschiedlichen
Konzentrationen vorkommen. Deshalb sind Messpunkte in
unterschiedlichen Höhen des beengten Raumes erforderlich. Die
Probennahme muss an der Decke, in der Mitte und am Boden
durchgeführt werden.
Tatsächlich kann der Dampfdruck einiger Kraftstoffe so niedrig
sein, dass bei Prüfungen ab wenigen Millimetern Abstand von
der Oberfläche kein Vorkommen eines brennbaren Dampfs mehr
erkannt wird. Wenn bei der Arbeit Hitze entsteht und Funken den
Boden erreichen könnten, kann eine fehlerhafte Beurteilung des
beengten Raumes leicht zu einer Entzündung mit schrecklichen
Folgen führen. Die Wahl der richtigen Technik kann dieses Problem
mindern, aber nicht vollständig lösen. Photoionisationsdetektoren
sind in der Lage, vielerlei Dämpfe in niedriger Konzentration
(etwa im ppm-Bereich) zu erkennen und zu warnen, dass weitere
Untersuchungen erforderlich sind. Wenn es um Kraftstoffe geht, ist
beim Einsatz von Standard-Gasmessgeräten Vorsicht geboten.Vor
dem Betreten des Bereichs sind umfassende Prüfungen erforderlich.
Näheres erfahren Sie in unserem nächsten Sponsored News im Januar: "Die Gefahr überwachen. 7 Regeln der Gasmesstechnik" - oder auf auf unserer Website:
Einstieg in enge Räume:
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