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Neue Abwassertechnik für Schlacke-Recyclate

Eine neuartige Abwasseraufbereitung eines Unternehmens in Burg (Sachsen-Anhalt) führt zur Einsparung von Grundwasser und Energie sowie zur Verbesserung der Recyclate von Schlacken aus Müllverbrennungsanlagen. Das Bundesumweltministerium fördert das Vorhaben der Neumann Transporte und Sandgruben GmbH & Co. KG mit rund 2,5 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Das mittelständische Logistikunternehmen Neumann Transporte und Sandgruben ist unter anderem als Dienstleister in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft tätig. In Reesen (Sachsen-Anhalt) betreibt es derzeit eine Schlackenaufbereitung, in der die Rückstände (Schlacke) aus Müllverbrennungsanlagen einen innovativen Nassaufbereitungsprozess durchlaufen. Die Schlacken-Nassaufbereitung ist ein wasserintensiver Prozess, bei dem Abwässer mit großen Salzmengen entstehen. Bisher werden die prozessbedingten Abwässer per Straßentransport in eine Industriekläranlage befördert und entsorgt. Für den Aufbereitungsprozess der Schlacke wird Frischwasser benötigt, das aktuell dem Grundwasserreservoir entnommen wird. Um den Transportaufwand für die Abwässer zu vermeiden und die Grundwasserentnahme zu minimieren, plant das Unternehmen, mittels neuartiger Abwasseraufbereitung einen nahezu geschlossenen Stoffkreislauf zu schaffen. Gleichzeitig ist damit auch eine verbesserte Qualität des Rückstands zu erwarten und damit eine bessere Verwertbarkeit. Das mittels Umkehrosmose entstehende Konzentrat soll in einer mehrstufigen Vakuumverdampfungsanlage an einem Hafenbecken in Magdeburg behandelt werden. An diesem Standort können Synergien mit einer nahegelegenen Abfallverbrennungsanlage genutzt werden, wie beispielsweise die Abwärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung. Ziel der Innovation ist, den Einsatz von Frischwasser nahezu vollständig zu ersetzen und weitgehend auf Grundwasserentnahmen zu verzichten. Zusätzlich sollen Lärmemissionen, Energieverbrauch und Deponievolumen reduziert werden. Mit der Umsetzung des Projekts sollen jährlich 1728 Tonnen CO2-Äquivalente, also etwa 86 Prozent im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren, eingespart werden.

Webcode

20201022_003

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