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Fischliftsystem Baldeneysee offiziell in Betrieb

Das Fischliftsystem am Baldeneysee hat laut dem Ruhrverband die technischen Tests erfolgeich bestanden. Erste Fische nutzen bereits den Fischlift und wandern flussaufwärts. Mitte August wurde das Fischliftsystem durch die nordrhein-westfälische-Umweltministerin UrsulaHeinen-Esser offiziell in Betrieb genommen. Am Baldeneysee war aufgrund des extremen Höhenunterschieds der Wehranlage und der beengten Platzverhältnisse eine konventionelle Fischaufstiegsanlage nicht realisierbar. Deswegen hatte das Land Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Ruhrverband eine Expertenkommission beauftragt, sinnvolle Lösungen zu diskutieren. Die innovative Lösung Fischlift soll - wenn das Monitoring, wie erwartet, positiv ausfällt -Pilotfunktion für NRW und sogar bundesweit haben. Seit Anfang Juli 2020 wurden die technischen Bauteile, die Steuerungs- und Fernwartungstechnik, die Monitoringsysteme und das Datenmanagement des Fischliftsystems ausgiebig getestet. Die Tests verliefen sehr positiv. Bereits in der ersten Testphase haben jede Mengen Rotaugen, Barsche und kleinere Fischschwärme die neue Aufstiegsmöglichkeit in den Baldeneysee genutzt, obwohl zu dieser Jahreszeit eigentlich keine ausgeprägten Fischwanderungen stattfinden. Selbst ein kapitaler Wels wurde durch die Beobachtungskameras registriert. Diese Erkenntnisse stimmen den Ruhrverband sehr optimistisch, dass das neue Liftsystem wie geplant von den Fischen angenommen wird. Mit der offiziellen Inbetriebnahme beginnt nun eine ca. einjährige Einfahrphase. In dieser Zeit wird die automatische Steuerung des Systems konfiguriert, so dass die Lifte zukünftig bedarfsgerecht die Fische von der unteren Ruhr in den Baldeneysee befördern können. Zu berücksichtigen sind dabei unterschiedliche Wasserstände und Abflüsse der Ruhr sowie die jahreszeitlich schwankenden Wanderungsintensitäten der Fische. An das Einfahren schließt sich eine etwa zweijährige Monitoringphase an, um den Erfolg des Pilotprojekts nachzuweisen und die Übertragbarkeit auf andere Standorte und Rahmenbedingungen sicherzustellen. Die Baukosten für das Fischliftsystem betrugen rund 6,8 Millionen Euro. Das Projekt wird durch das Land Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent gefördert.

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20200819_002

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