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Sieben Millionen Euro für energieproduzierende Kläranlage

Das Clausthaler Verbundprojekt BioBZ (bio-elektrochemische Brennstoffzelle), 2018 ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis, wird mit dem Vorhaben „Demo-BioBZ” fortgesetzt. Der Ansatz, durch den Einsatz der bio-elektrochemischen Brennstoffzelle aus dem Abwasser einer Kläranlage Energie zu gewinnen, wird weiter optimiert und in Goslar in eine Demonstrationskläranlage, die für 250 Einwohner ausgelegt ist, umgesetzt. Dafür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung über den Projektträger Karlsruhe (PTKA) in den kommenden fünf Jahren 5,9 Millionen Euro bereit. Hinzu kommen Mittel aus Industrie und Wissenschaft. Das Kick-off-Meeting für das insgesamt sieben Millionen Euro umfassende Projekt findet am 23. Januar 2020 statt. Koordiniert wird das neue Verbundprojekt von Professor Michael Sievers vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum. „Eine technische Anlage, wie sie im Projekt Demo-BioBZ zur nachhaltigen Abwasserreinigung mit vollständiger Kohlenstoff- und Stickstoff-Elimination angestrebt wird, existiert bisher weltweit noch nicht”, sagt Michael Sievers. Der Weg zu einem solchen Novum ist in drei Phasen eingeteilt: eine zweijährige (Weiter-)Entwicklungsphase, eine einjährige Planungs- und Bauphase der Kläranlage sowie eine zweijährige Betriebsphase mit Prozessoptimierung. Dank der bio-elektrochemischen Brennstoffzelle werden die organischen Schmutzstoffe bei ihrem Abbau direkt in Strom umgewandelt. Als zusätzlicher Effekt reduziert sich der Aufwand für die Belüftung erheblich. Außerdem fällt weniger Schlamm an. Innerhalb der Zellen fungieren Mikroorganismen als Biokatalysatoren, die während des Schadstoffabbaus elektrische Energie erzeugen. Neben dem CUTEC-Forschungszentrum der TU Clausthal sind an dem Verbundprojekt sieben Partnereinrichtungen beteiligt: das Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik der TU Clausthal, das Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie der TU Braunschweig, das Engler-Bunte-Institut am Karlsruher Institut für Technologie, die Eisenhuth GmbH & Co. KG (Osterode am Harz), die Common Link AG (Karlsruhe), die Eurawasser Betriebsführungsgesellschaft mbH (Goslar) sowie die Umwelttechnik und Anlagenbau GmbH Plauen.

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20200115_004

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