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Nutzung der Havelpolder kann optimiert werden

Der Hochwasserschutz durch die Nutzung der Havelpolder lässt sich noch weiter optimieren, der Hochwasserscheitel an der Elbe lässt sich noch effektiver absenken. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) durch die Analyse der Flutungen in den Jahren 2002 und 2013. In Havelberg wurde Ende Oktober die entsprechenden Ergebnisse des Projekts „Optimierung der Nutzung der Havelpolder” vorgestellt. Die beim Hochwasser 2013 erzielte Wasserstandsabsenkung von etwa 25 Zentimetern allein durch die Wirkung der Havelpolder lässt sich bei einem vergleichbaren Ereignis steigern, indem das Gesamtvolumen von 286 Millionen Kubikmetern der Havelpolder und Havelniederung zum Rückhalt bei Elbhochwasser besser ausgenutzt wird. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Zum Beispiel, dass Einlassquerschnitte in die Polder besser platziert und dimensioniert, die Wasserverteilung in den Poldern optimiert und der Beginn der Flutung zeitlich anders gewählt wird, idealerweise möglichst genau den Scheitelwasserstand der Welle erwischt, um ein optimales Wasserspiegelgefälle für die Flutungen zu erreichen. Ein zweites ebenfalls 2015 gestartetes Projekt in Kooperation mit dem Land Berlin, die „Optimierung des Stauregimes der Havel und der Spree”, wird voraussichtlich 2020 fertiggestellt. Im Zusammenspiel beider Vorhaben soll eine zur Entlastung der Elbe optimale Nutzung des Rückhaltevolumens im Havelsystem geklärt werden. Die resultierende Entlastung im Hochwasserfall käme Städten wie Wittenberge, Hitzacker, Dömitz, Neu Darchau, Boizenburg und Lauenburg zugute. Die Maßnahmen sind Teil des von Bund und Ländern gemeinsam beschlossenen Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) und werden über den „Sonderrahmenplan Präventiver Hochwasserschutz” vom Bund mitfinanziert. Seitens des Bundes stehen dafür jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung. Im Elbegebiet sind insgesamt 37 Maßnahmen im NHWSP als gesteuerte Flutpolder und Deichrückverlegungen enthalten.

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20191112_010

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