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Auszeichnung für bionischen Filter zur Abtrennung von Mikroplastik

Die Biologin Leandra Hamann (Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen) hat in ihrer Masterarbeit „A Biomimetic Approach for Separating Microplastics from Water” Lösungen entwickelt, um die Abwasserbelastung durch Kunststoffpartikel kleiner als 5 mm mit bionischen Filtern zu reduzieren. Für diese praxisorientierte Lösung wurde sie am 5. Dezember 2017 mit dem mit 1500 Euro dotierten Alfred-Kärcher-Förderpreis ausgezeichnet. Orientiert hat sich Hamann an Vorbildern in der Natur (Bionik). Sogenannte Suspensionsfresser besitzen Filtersysteme für die Nahrungsaufnahme von im Wasser schwebenden Partikeln nutzen, wie beispielsweise Schwämme, Wasserflöhe oder Krill. Insgesamt wurden 24 Organismen analysiert und bewertet, um ihr Potenzial für eine bionische Anwendung zu identifizieren. Entdeckt wurden dabei Mechanismen, Strukturen, Formen und Materialien, die erste innovative Lösungen für einen technischen Filter bieten. Darauf aufbauend hat Hamann schließlich in einer Fallstudie zur Waschmaschine eine Übertragung zunächst theoretisch getestet, um die Emission von Mikroplastikfasern synthetischer Textilien in den Waschmaschinenabfluss zu verhindern. Textilfasern bilden mit einem geschätzten Anteil von 250 Tonnen pro Jahr in Deutschland einen großen Anteil der gesamten Mikroplastik-Emissionen. Der Alfred Kärcher-Förderpreis honoriert wissenschaftliche Arbeiten, die einen herausragenden Fortschritt auf dem Gebiet der Reinigungstechnik darstellen. Gefördert werden praxisorientierte Lösungen zur Mechanisierung und Automation von manuellen Reinigungstätigkeiten, zur Hygiene sowie zur Pflege und Reinhaltung der Umwelt.

Webcode

20171211_001

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