An einer Methodik, wie man in der Kanalisation Fehleinleitungen entdeckt - genauer gesagt, wo Schmutzwasser in das Netz für Regenwasser fließt - arbeitet das Team um Prof. Dr. Helmut Grüning an der FH Münster im Rahmen des Projekts DETEK-T. Dazu sollen Glasfaserkabel eingesetzt werden. DETEK-T ist die Kurzbezeichnung für „Detektion von Fehleinleitungen in Trennsystemen und Reduktion der resultierenden Gewässerbelastung”.
Ausgenutzt wird dabei die Tatsache, dass die Umgebungsluft im Kanal und das Regenwasser zumeist kühler als Schmutzwasser sind. Die Glasfaserkabel sollen bei gemessenen Temperaturunterschieden im Kanal das eingebrachte Laserlicht in veränderter Wellenlänge an das Auswertegerät zurückstrahlen. Theoretisch lasse sich so genau analysieren, an welchen Stellen es wärmer ist im Regenwasserkanal - wo also Schmutzwasser hinzukommt und wo womöglich eine Abwasserleitung eines Haushalts falsch angeschlossen ist.
Bevor es in großen Kanälen der Projektstädte Warendorf und Wuppertal losgeht mit den Messungen, muss das Team noch das optimale Kabel finden. Außerdem wird eine Methode entwickelt, wie man Glasfaserkabel praktisch verlegen kann. Aktuell wird untersucht, wie man das Kabel in 200 bis 500 Meter lange Stücke unterteilen und verlegen kann. Außerdem laufen die ersten Umgebungsanalysen in den Projektstädten und eine NRW-weite Umfrage bei den Kommunen. Mit im Boot bei DETEK-T ist außerdem die Dr. Pecher AG. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) fördert das Projekt, das bis Mitte 2019 läuft.
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