Infrastrukturen verbessern, Energieeffizienz steigern.
ERWAS-Projekt stellt wasserwirtschaftliche Forschungsergebnisse vor
Zwölf Forschungsverbünde mit mehr als 80 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Ländern präsentieren am 15. und 16. Mai 2017 in Berlin unter dem Motto Forschung trifft Praxis die Bilanz ihrer Arbeit zur Steigerung der Energieeffizienz in der Wasserwirtschaft. Sie geben Anstöße für neue, ressourcenschonende Lösungen und erläutern Möglichkeiten der Übertagung der Forschungsergebnisse in die betriebliche Praxis. Ermöglicht wurden die Vorhaben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das im Rahmen der Fördermaßnahme Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft, kurz ERWAS, seit Mitte 2014 28 Millionen Euro bereitgestellt hat.
Die ERWAS-Abschlusskonferenz mit rund 200 teilnehmenden Expertinnen und Experten aus den Bereichen Trinkwasser, Abwasser und Energie befasst sich mit den Schwerpunkten:
· Energieerzeugung aus Abwasser mit Biobrennstoffzellen,
· Energieoptimierung in der Trinkwasserversorgung,
· Energie- und Ressourceneffizienz in der Abwasserreinigung.
Die öffentliche Wasserversorgung und die Abwasserbehandlung gelten als größte Energieverbraucher im kommunalen Bereich. Mit 6,6 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr nutzen sie die gleiche Menge Strom wie rund 1,6 Million Vier-Personen-Haushalte. Um den Klimawandel zu mindern und vorhandene Ressourcen zu schützen, setzt sich die Wasserwirtschaft für einen effizienteren und sparsameren Umgang mit Energie ein, zum Beispiel durch die Nutzung der energetischen Potenziale im Trink- und Abwasser. Die ERWAS-Vorhaben haben gezeigt, dass - trotz des bereits erreichten hohen technischen Standards - der Stromverbrauch der wasserwirtschaftlichen Anlagen um rund 25 Prozent reduziert werden kann. Neue Verfahren und Prototypen, die während der Forschungszeit erprobt und auf Praxistauglichkeit hin geprüft wurden, orientieren sich an den Bedürfnissen der Anwender und tragen dazu bei, wasserwirtschaftliche Anlagen sogar "energiepositiv" zu betreiben. Einige Projekte haben gezeigt, dass sie in die Energieinfrastruktur eingebunden werden und zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen können. Technisch ist es auch möglich, im Bereich der Biobrennstoffzellen Abwasser mit Hilfe von Bakterien zu reinigen und dabei zugleich Strom zu produzieren.
Die Forschung zur Verbesserung der Energiebilanz wasserwirtschaftlicher Anlagen ist Teil des BMBF-Förderschwerpunkts Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM) innerhalb des BMBF-Rahmenprogramms Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA).
Die Forschungsverbünde wurden von einem Projektteam der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) und der TUTTAHS & MEYER Ingenieurgesellschaft inhaltlich und organisatorisch unterstützt. Das Team hat die Partner vernetzt, Querschnittsthemen identifiziert und sorgt über das Vernetzungs- und Transferportal ERWAS (www.bmbf-nawam-erwas.de) für den gegenseitigen Wissenstransfer. Außerdem verantwortet es die Verbreitung der Forschungsergebnisse über die Formulierung wasserwirtschaftlicher Normen bis zur Konzeption von Veranstaltungen.
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Anbieter: Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)