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Urzeitalgen zur Abwasserbehandlung

Endokrin wirkende Chemikalien (EDC) gefährden Mensch und Umwelt. Über Medikamentenrückstände in Abwässern aus Haushalten und Krankenhäusern gelangen sie in den Wasserkreislauf, in kommunalen Kläranlagen können sie aber nur unzureichend aus dem Abwasser entfernt werden. Verfahren zur Reduzierung von EDC in Klärwasser sind bekannt - Adsorption an Aktivkohle, Membranverfahren, biologischer Abbau und chemische Oxidation - aber sehr teuer. Chemiker und Mineralogen der TU Bergakademie Freiberg sowie Umwelttechniker der TU Dresden forschen daher jetzt gemeinsam an einem wirtschaftlichen Verfahren, um Arzneimittelrückstände, Weichmacher und weitere für Mensch und Tier schädliche Substanzen aus dem Abwasser zu beseitigen. Das dreijährige Forschungsvorhaben (noch bis Oktober 2018) wird von der Sächsischen Aufbaubank mit 730.000 Euro gefördert. Die Wissenschaftler setzen dabei auf den günstigen und natürlich vorkommenden Rohstoff Alginit. Das Alginit soll die EDC im Abwasser adsorbieren und kann durch Wiederaufbereitung mehrfach verwendet werden. Aktuell wird das neue Reinigungsverfahren im Labor- und Demonstrationsmaßstab entwickelt und untersucht. Dabei bewerten die Wissenschaftler das Verfahren mit Hinblick auf eine großtechnische Umsetzung hinsichtlich der Effektivität der Reinigung, der verfahrenstechnischen Umsetzbarkeit, der Wiederaufbereitung und der jeweiligen Prozess- und Investitionskosten.

Webcode

20170428_001

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