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Manfred Reinhardt gestorben

Am 16. Dezember 2016 ist Dr.-Ing. Manfred Reinhardt nach schwerer Krankheit in Cuxhaven verstorben. Manfred Reinhardt wurde am 1. März 1948 in Lippstadt in Nordrhein-Westfalen geboren. Schon in jungen Jahren entwickelte er eine besondere Leidenschaft für alles Maritime und insbesondere für die Seefahrt. Da die Eltern seinen entsprechenden Berufswunsch nicht akzeptieren konnten, entdeckte er für sich den sogenannten Großen Wasserbau als reizvolle berufliche Alternative. So entschloss er sich, nach seiner Schulausbildung nach Siegen zu gehen, und studierte an der dortigen Fachhochschule von 1966 bis 1969 Bauingenieurwesen mit entsprechendem Schwerpunkt. Nach dem Abschluss und einem sehr kurzen beruflichen Intermezzo in der Wasserwirtschaftsverwaltung zog es ihn - um sich weiter zu qualifizieren - noch im Jahr 1969 nach Hannover an die damalige Technische Hochschule. Hier vertiefte er seine Kenntnisse im konstruktiven Ingenieurbau sowie insbesondere in der Siedlungswasserwirtschaft und schloss sein Hochschulstudium 1976 mit dem Diplom ab. Um sein zweites Studium zu finanzieren, fand Manfred Reinhardt schon sehr früh zum damaligen Ingenieurbüro Dr.-Ing. Stobbe - Dr.-Ing. Wetzorke in Hannover, dem Vorläufer der heutigen PFI Planungsgemeinschaft. Hier begann er seine berufliche Laufbahn Anfang der 1970er-Jahre bereits während des Studiums als Projektingenieur in der Abteilung für Kläranlagen. Die Büroinhaber erkannten das Talent von Manfred Reinhardt und förderten ihn durch Einbeziehung in anspruchsvolle Projekte des Großklärwerksbaus nach Kräften. Neben dem beruflichen Tagesgeschäft widmete sich Manfred Reinhardt nach Abschluss des Studiums bald seiner Promotion, die sich mit der Abwasserflotation als Vorreinigungsstufe auf Kläranlagen beschäftigte. 1982 schloss er diese als „Externer” bei Prof. Seyfried an der Universität Hannover mit Erfolg ab. Noch im gleichen Jahr wurde er als Juniorpartner in die Geschäftsleitung der PFI aufgenommen. Manfred Reinhardt widmete der PFI sein gesamtes Berufsleben. Er hat das Ingenieurbüro bis zu seinem Ruhestand in 2010 über nahezu drei Jahrzehnte nicht nur sehr erfolgreich geführt und mit unermüdlichem Engagement weiterentwickelt, sondern durch seine Persönlichkeit und fachliche Souveränität als Ingenieur auch entscheidend geprägt. Er war mit Leib und Seele Beratender Ingenieur. Zahlreiche kommunale Kläranlagen jeglicher Größe insbesondere in Norddeutschland wurden von ihm persönlich teilweise über Jahrzehnte planerisch betreut und tragen noch heute seine besondere fachliche Handschrift. Bei seiner Tätigkeit war ihm die Einbeziehung des Betriebspersonals in planerische Entscheidungen immer ein besonderes unverzichtbares Anliegen. Auch in der DWA, der er seit 1975 als Mitglied angehörte, engagierte sich Manfred Reinhardt auf vielfältige Weise in besonderem Maß. Im DWA Landesverband Nord organisierte er über viele Jahre (1993-2009) den Erfahrungsaustausch der Ingenieurbüros und war in dieser Funktion ein aktives Mitglied des Beirats des Landesverbands. Auf Bundesebene wirkte er in verschiedenen Fachgremien mit. So war er mehr als zehn Jahre im Fachausschuss KA-11 „Technische Ausrüstung und Bau von Kläranlagen” als Sprecher der Arbeitsgruppe KA-11.1 „Bautechnik” unter anderem mit der regelmäßigen Bearbeitung des wichtigen Merkblattes DWA-M 211 „Schutz und Instandsetzung von Betonbauwerken in kommunalen Kläranlagen” beschäftigt. Außerdem gehörte er dem Fachausschuss KA-12 „Betrieb von Kläranlagen” von 1995 bis 2009 als Vertreter der Ingenieurbüros an. Für sein besonderes Engagement wurde er im Jahr 2005 mit der Ehrennadel der DWA ausgezeichnet. Der lebenslangen Leidenschaft von Manfred Reinhardt folgend, verlegte das Ehepaar Reinhardt im wohlverdienten Ruhestand seinen Lebensmittelpunkt an die Küste nach Cuxhaven. Von der dortigen Wohnung hat man einen unvergleichlichen Ausblick auf die Elbmündung als einen der meistbefahrenen Schifffahrtswege der Welt. Auch wenn Manfred Reinhardt bis zu seinem Ende in seiner schönen Wohnung bleiben konnte, war dieses besondere Glück für ihn leider nur von begrenzter Dauer. In Manfred Reinhardt verliert die Abwasserwelt leider viel zu früh einen allseits hochgeschätzten Fachkollegen und außergewöhnlich liebenswürdigen, hilfsbereiten und aufgeschlossenen, dabei immer bescheidenen Menschen. Die früheren Mitarbeiter, Partner und Kollegen sowie die DWA werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten.

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20170216_006

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