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Schutz vor invasiven Arten
Eingeschleppte Arten sind weltweit zu einer Bedrohung für die biologische Vielfalt geworden. Gegenmaßnahmen zu treffen, ist schwierig, weil die Wege, auf denen die Pflanzen und Tiere zu uns gelangen, sehr unterschiedlich und meist nicht vollständig erfasst sind. Dr. Wolf-Christian Saul und Prof. Dr. Jonathan Jeschke vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Freien Universität Berlin haben nun mit internationalen Kollegen zwei der wichtigsten Datenbanken zu invasiven Arten miteinander verknüpft, die Global Invasive Species Database (GISD) und des DAISIE European Invasive Alien Species Gateways zu Einführungspfaden von insgesamt 8323 Arten der wichtigsten taxonomischen Gruppen. Die Forscher überprüften dabei, ob ein kürzlich von der Convention on Biological Diversity angenommes standardisiertes Kategorisierungsschema für Einführungspfade geeignet ist, um Informationen verschiedener Datenbanken miteinander zu vergleichen. Die Forscher konnten zeigen, dass der Einführungspfad „Entkommen aus Gefangenschaft oder Haltung” der wichtigste bei Pflanzen und Wirbeltieren ist. „Entkommen” meint zum Beispiel eingeschleppte Zierpflanzen, die aus einem eingehegten Bereich wie einem botanischen Garten „ausbrechen”, indem ihre Samen nach außen geweht werden, oder aus exotischen Regionen eingeführte Tiere, die der menschlichen Obhut entkommen und in die freie Natur gelangen. Für Wirbellose, Algen, Pilze und Mikroorganismen überwiegen die unabsichtlichen Pfade; so wandern beispielsweise Algen häufig an Schiffsrümpfen oder mit Ballastwasser ein.Webcode
20161115_003
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