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Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt loben Gewässerentwicklung

Ein gutes Zeugnis stellt das Bundesumweltministerium (BMIB) den deutschen Gewässern 30 Jahre nach dem Sandoz-Chemieunglück aus. Im Rhein und vielen weiteren Flüssen ließen sich deutlich mehr Fischarten als vor 30 Jahren beobachten. Lachse, die zwischenzeitlich fast ausgestorben waren, fühlten sich in deutschen Gewässern wieder heimisch, betont das Ministerium in einer Mitteilung. Die Donau weist laut dem BMUB in Teilen des Flusslaufes einen guten bis sehr guten ökologischen Zustand auf und schneidet unter allen deutschen Flüssen am besten ab. Weniger gut sieht es hingegen im Norden aus. Bei Weser und Ems sieht das BMUB hingegen nach wie vor Handlungsbedarf. Hier wie auch in anderen Flussgebieten komme es dauerhaft zu hohen Nitrateinträgen in das Grundwasser. Vielfach belasteten Quecksilber-Altlasten die Gewässerqualität. Alle Details zum Zustand der deutschen Flussgebiete enthält der neue Gewässerbericht zur Wasserrahmenrichtlinie, den Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt Ende Oktober 2106 veröffentlicht haben. Die Ergebnisse zum chemischen Zustand der Flüsse sind danach zweigeteilt: 86 Prozent der Oberflächenwasserkörper (Flüsse und Seen) erreichen einen allgemein guten chemischen Zustand. Das bedeutet: die Flüsse weisen derzeit keine neuen Schadstoffbelastungen auf. Bezieht man jedoch Stoffe ein, die seit sehr langer Zeit die Umwelt belasten und quasi allgegenwärtig sind - zum Beispiel Quecksilber aus der jahrhundertelangen Verbrennung von Kohle oder polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe aus Weichmachern von Kunststoffen - fällt die Bewertung deutlich schlechter aus. Wegen dieser andauernden Belastungen ist kein „Oberflächenwasserkörper”, womit Seen, Flüsse, Flussmündungen und Küstengewässer gemeint sind, in einem guten chemischen Zustand. Dieselbe Problematik trifft laut dem BMUB auch für viele Gewässer in anderen EU-Mitgliedsstaaten zu. Beim Grundwasser erreichen 96 Prozent der Grundwasserkörper einen „guten mengenmäßigen Zustand” und 64 Prozent einen „guten chemischen Zustand”. Dort, wo der der chemische Zustand als „schlecht” bewertet wird, gibt es meistens zu hohe Nitratkonzentrationen. Als Hauptursache hierfür sieht Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA), hohe Nitrateinträge aus der Landwirtschaft. Diese müsse ihrer Verantwortung für sauberes Wasser gerecht werden. Deutschland brauche daher dringend bessere rechtliche Vorgaben zur Düngung, um das Grundwasser wirksam zu schützen.

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