Große Auszeichnung für das DWA-Mitglied Prof. Dr. Angelika Mettke: Zusammen mit Walter Feeß, Geschäftsführer der Heinrich Feeß GmbH & Co. KG hat die Professorin der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg den Deutschen Umweltpreis 2016 erhalten. Die DBU würdigt mit Preisvergabe die Arbeiten von Mettke und Feeß zum Einsatz von wiederverwertbaren Betonteilen und Recycling-Beton. „Sie haben eingefahrene Strukturen in der Rohstoffwirtschaft durchbrochen und dem Grundsatz ‚Verwerten vor Deponieren eine neue Qualität verliehen. Mettke und Feeß gelten als aktive Mitstreiter der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen und sind damit nicht nur Vorbilder, sondern auch Vorreiter für eine gesamte Branche. Sie haben Beton, den Baustoff des 20. Jahrhunderts, auf bemerkenswerte Weise umweltverträglicher gemacht.” Mit diesen Worten unterstrich Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär DBU, die Verleihung des höchstdotierten deutschen Umweltpreises an Mettke und Feeß. Der Umweltpreis ist insgesamt mit 500 000 Euro dotiert. Mettke und Feeß teilen sich die Hälfte des Preisgeldes in Höhe von 250.000 Euro. Die zweite Hälfte des Preisgeldes geht an den weiteren Preisträger Bas van Abel (Amsterdam), den die DBU für die Entwicklung des ethisch vertretbaren „Fairphones” ausgezeichnet hat. Überreicht werden die Preise am 30. Oktober 2016 in Würzburg.
Mettke, Mitglied des DWA-Hauptausschusses „Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm” (KEK) sowie Obfrau des Fachausschusses KEK-12 „Bau und Bodenabfälle”, hat fast ihre gesamte bisherige wissenschaftliche Laufbahn dem Baustoff-Recycling gewidmet. Lag ihr Interesse anfänglich noch bei der Wiederverwendung von bereits genutzten Betonplatten, gilt Mettke mittlerweile deutschlandweit als Spezialistin für die Einsatzmöglichkeiten für Recycling-Beton. „Ziel ihrer Arbeit sei es, die Langlebigkeit von Bauteilen auszuschöpfen, um Rohstoffe und Energie einzusparen und Schadstoffausstöße zu senken, heißt es dazu in der Würdigung.
Mettke unterrichtet an der BTU Cottbus-Senftenberg unter anderem Kreislaufwirtschaft: Bauliches Recycling mit den Schwerpunkten Wiederverwendung von Bauelementen, Flächenrecycling und nachhaltiges Bauen, Aufbereitung und Verwertung von Bauschutt. 2010 habilitierte sie sich mit der Arbeit „Material- und Produktrecycling - am Beispiel von Plattenbauten”. Ihre Forschung habe gezeigt, dass Häuser aus gebrauchten Betonplatten Neubauten in Qualität, Komfort oder Sicherheit in nichts nachstünden, so die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Deutschen Umweltpreis verleiht. Neben ihrer Lehrtätigkeit begleitet Mettke Neubauvorhaben durch ihre wissenschaftliche Expertise und arbeite eng mit Unternehmen zusammen, um neue Einsatzfelder für Recycling-Beton auf dem Markt zu entwickeln. Zu den Erfolgen Mettkes gehört, dass aufgrund ihrer Forschungsergebnisse der Berliner Senat 2013 - wie es auch schon in der Schweiz gängig sei - beschloss, bei öffentlichen Bauvorhaben anteilig Recycling-Beton im Hochbau zu verwenden.
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