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Mikroalgen zum Phosphorabbau
Das Kompetenzzentrum für Energie- und Umweltsystemtechnik (ZEuUS) der TH Mittelhessen arbeitet zurzeit arbeitet an einem Pilotprojekt zur „Phosphor-Elimination durch Mikroalgen”. Für dieses Forschungsvorhaben wurde bereits ein Versuchsbetrieb auf der Kläranlage von Rotenburg an der Fulda eingerichtet. Dabei kommt ein „Photobioreaktor” zum Einsatz, in dem die Mikroalgen unter Einwirkung von Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxyd wachsen. Phosphate und Stickstoffe, die noch im Ablauf der Kläranlage enthalten sind, sollen von den Algen aufgenommen und durch Abtrennung der Biomasse daraus entfernt werden. Nach rund einem Jahr - Projektstart war im Sommer 2015, die Laufzeit endet im Juni 2017 - zieht ZEuUS-Sprecher Ulf Theilen eine positive Zwischenbilanz. In den entnommenen Abwasserproben seien nach dem Photobioreaktor Phosphate kaum noch nachweisbar. Auch den Stickstoffgehalt habe man gesenkt. Nach Ansicht des Professors für Siedlungswasserwirtschaft und anaerobe Verfahrenstechnik können diese Ergebnisse dazu führen, dass künftig in der Rotenburger Kläranlage deutlich weniger oder gar keine Fällmittel (Chemikalien) mehr anfallen, die üblicherweise zur Phosphorelimination genutzt werden. In einem nächsten Schritt will man nun testen, ob es erfolgversprechend und wirtschaftlich ist, eine solche Algen-Anlage zur Abwasserreinigung in großem Maßstab zu bauen. Im Auftrag des hessischen Umweltministeriums soll abschließend ein Leitfaden zum Einsatz der neu entwickelten Technologie erarbeitet werden. Das hessischen Umweltministerium sowie die Stadtwerke Rotenburg fördern das Projekt mit 620.000 Euro, die Arbeitsgruppe der THM kooperiert bei dem Projekt mit der Phytolutions GmbH aus Bremen.Webcode
20160815_001
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