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Baden-Württemberg unterstützt Altlastensanierung mit 14 Mio. Euro

Seit fast 30 Jahren erfasst und untersucht Baden-Württemberg systematisch altlastverdächtige Flächen und investiert in deren Sanierung. In diesem Jahr stellt das Land den Kommunen des gut 14 Millionen Euro für die Sanierung von Altlasten zur Verfügung. Den höchsten Zuschuss bekommt die Stadt Lahr für die Sanierung des früheren Gaswerkgeländes. Von 1858 bis 1964 wurde dort Stadtgas aus der Verschwelung von Steinkohle produziert. Im Laufe der Jahrzehnte sind im Bereich der Produktionsstätte Schadstoffe in den Untergrund gelangt. Ab 1987 wurde die Altlast erkundet und ist inzwischen gesichert. Mit einem Teilaushub und anschließender hydraulischer Nachsorge soll die Fläche jetzt saniert werden. Die Gesamtkosten werden auf rund 3,8 Millionen Euro veranschlagt, der Zuschuss des Landes beträgt 2,3 Millionen Euro. Mit knapp 2 Millionen Euro wird die Sanierung eines ehemaligen Betriebsgeländes in Bad Liebenzell gefördert, auf dem die Firma Regula-Werk King & Bauser bis 1963 Kameras hergestellt hat. Dazu gehörte auch eine Metallhärterei und ‑entfettung, die maßgeblich für die heutige Altlast verantwortlich sind. Seit 15 Jahren ist das Gelände bereits mit verschiedenen Maßnahmen in der Sanierung. Jetzt soll mit einer Großlochbohrung auf einem eingegrenzten Bereich kontaminierter Boden ausgetauscht werden. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf gut 2,1 Millionen Euro. Drittes großes Projekt ist ein Altstandort auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs der Stadt Ravensburg. Auf dem Grundstück wurden ein halbes Jahrhundert Mineralöle und Chemikalien umgeschlagen, was zu erheblichen Verunreinigungen geführt hat. Da sich die Kontaminationen räumlich gut eingrenzen lassen, will die Stadt Ravensburg den verunreinigten Boden jetzt ausheben und entsorgen lassen, um die Fläche wieder nutzen zu können. Die Stadt rechnet mit Kosten von 2,8 Millionen Euro, das Land fördert die Maßnahme mit fast 1,7 Millionen Euro. Zeitgleich mit den diesjährigen Förderentscheidungen hat die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg die „Altlastenstatistik 2015” veröffentlicht. Aktuell werden 17.803 altlastverdächtigen Flächen und Altlasten im Kataster geführt. Im vergangenen Jahr wurden rund 815 Verdachtsflächen untersucht und hinsichtlich ihrer Umweltgefährdung beurteilt. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass für eine weitgehende Aufarbeitung des Altlastenproblems mindestens weitere 20 Jahre benötigt werden. Seit Beginn der Altlastenbearbeitung wurden 101.320 Flächen erfasst und bewertet, 3.421 Flächen saniert.

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