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Sulfatbelastung der Spree

Mehr Sachlichkeit möchte das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in die aktuelle Diskussion über die Sulfatbelastung der Spree bringen. Hierfür hat das IGB Mitte Mai ein kostenloses und frei zugängliches Dossier erstellt, das die Ursachen, Wirkungen und aktuellen Erkenntnisse der Sulfatbelastung allgemeinverständlich für die Öffentlichkeit zusammenfasst. In einigen Spreeabschnitten liegen die Sulfatwerte mittlerweile deutlich über dem Trinkwassergrenzwert von 250 Milligramm pro Liter. Die erhöhte Konzentration in der Spree hat dabei auch Folgen für den Müggelsee, aus dem durch Uferfiltration Trinkwasser gewonnen wird - und dessen Sulfatkonzentrationen seit Sommer 2015 dauerhaft den Grenzwert überschreiten. Steigen die Werte noch weiter an, könnte das die Trinkwasseraufbereitung deutlich erschweren. Auch Folgen für die Artenvielfalt in den Gewässern können nicht ausgeschlossen werden. Das IGB Dossier erklärt Ursachen und bisher bekannte Auswirkungen der steigenden Sulfatkonzentration, lenkt den Blick aber auch auf bisherige Wissenslücken: Nach wie vor gibt es Unsicherheiten bei der Modellierung und Prognose der Sulfatkonzentrationen. Welche langfristigen Folgen diese Steigerungen für Mensch und Umwelt haben und wie lange sie anhalten werden, ist noch nicht abschließend erforscht. Dies gilt auch für geeignete Gegenmaßnahmen: Viele der bisher getesteten Verfahren führen nur zu geringen oder kurzfristigen Effekten, ganzheitliche sowie wirtschaftlich vertretbare Konzepte fehlten bislang, so das IGB.

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20160519_002

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