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Effiziente Fließgewässerrenaturierung

Die Verknüpfung von systematischer Planung und lokaler Expertise verspricht effizientes Handeln. Diesem Ansatz folgt das Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) bei der Optimierung der Renaturierung von Fließgewässern. An Spree und Havel testet das IGB das Verfahren jetzt in einem konkreten Pilotprojekt. Die gewählten Maßnahmen sollen dabei nicht nur die Umweltziele erreichen, sondern auch möglichst kosteneffizient sein. „Einer der Gründe für den oft ausbleibenden Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen ist, dass sie meist ad hoc, das heißt zum Beispiel an Stellen, an denen gerade Ufergebiet verfügbar ist, umgesetzt werden”, erklärt Dr. Simone Langhans, die das Projekt am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) leitet. Das IGB priorisiert daher mit Hilfe einer systematischen Planung geeignete Renaturierungsstellen und potenzielle Maßnahmen, wesentliche Priorisierungskriterien sind dabei Kosteneffizienz und Biodiversitätsziele. Werde diese Planung dann mit lokaler Expertise kombiniert, wirke sich das positiv auf den ökologischen Gewinn, die Kosteneffizienz sowie auf die Praktikabilität aus, fasst das IGB erste Ergebnisse des Projektes zusammen. Zum Einsatz kommt bei dem Projekt die Software „Marxan”. Im ersten Schritt identifizierten die Forscher entlang der Spree und Havel gemeinsam mit lokalen Fischökologen Flussstellen, an denen die Wiederherstellung von Laichplätzen für typische Flussfischarten sinnvoll wäre. Anschließend schätzten sie für jede Stelle die individuellen Maßnahmenkosten ab. Aus diesen Daten leitete die Software dann aufgrund mathematischer Algorithmen jene Flussstellen aus, in denen die ökologischen Ziele mit dem geringsten finanziellen Aufwand erreicht werden können. Erste Ergebnisse haben die IGB Forscher in dem Aufsatz „Coupling systematic planning and expert judgement enhances the efficiency of river restoration” in der Zeitschrift Science of the Total Environment vorgestellt.

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