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Schadenskosten steigen schneller als der Meeresspiegel

Schäden durch Extremereignisse wie Überflutungen spielen eine noch größere Rolle als der durchschnittliche Meeresspiegelanstieg selbst, wenn es um die Kosten des Klimawandels in Küstenregionen geht. Zu diesem Ergebnis kommt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einem Forschungsprojekt, bei dem eine Methode entwickelt wurde, mit der sich finanzielle Schäden durch Hochwasser bei ansteigendem Meeresspiegel bestimmen lassen. Die Studie zeigt auf, wie das komplexe Zusammenspiel von Klimawandel, Anpassung und Überschwemmung auf überraschend einfache mathematische Funktionen heruntergebrochen werden kann, um die durchschnittlichen jährlichen Kosten des Meeresspiegelanstiegs über einen längeren Zeitraum abzuschätzen. Die neue Methode der Wissenschaftler übersetzt damit die Flutwahrscheinlichkeit in eine Wahrscheinlichkeit für Schäden. Der zu erwartende regionale Meeresspiegel wird dabei im Hinblick auf zweierlei Komponenten berücksichtigt: die steigende Zahl von Extremereignissen und die steigende Intensität der einzelnen Ereignisse. Gleichzeitig können auch potenzielle Maßnahmen zum Schutz vor Hochwassern wie Deiche oder Küstenbefestigungen mit einberechnet werden, die Schäden aus Sturmfluten verhindern oder mindern. Beispielhaft haben die Forscher ihre Methode auf die Stadt Kopenhagen in Dänemark angewendet: Bereits ein moderater Meeresspiegelanstieg von elf Zentimetern bis Mitte des Jahrhunderts würde für Kopenhagen eine Verdopplung der ökonomischen Verluste im gleichen Zeitraum bedeuten, sofern nicht weitere Maßnahmen ergriffen werden.

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