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Versalzung von Gewässern wird weltweit unterschätzt
Die Versalzung von Gewässern ist nach Einschätzung zahlreicher Experten ein weltweit unterschätztes Problem. 23 Wissenschaftler von allen Kontinenten fordern in dem Artikel „Saving freshwater from salts: Ion-specific standards are needed to protect biodiversity” Politik und Behörden auf, die Versalzung künftig in ihrem Gewässermanagement zu berücksichtigen. Die Forscher haben in dem Artikel Ursachen und Lösungen für verschiedene Versalzungsphänomene zusammengetragen und schlagen ein Konzept vor, wie die Versalzung reguliert werden sollte. Grundsätzlich bewirken Landwirtschaft, Abwässer aus der Gewinnung von Ressourcen wie Berg- und Salzabbau sowie das Ausbringen von Salz auf Straßen erhöhte Salzkonzentration in den Gewässern. In Deutschland liegen die Gründe für die Gewässerversalzung hauptsächlich in den Abwässern aus der chemischen und Kali-Industrie. Versalzen Gewässer, sterben gewässertypische salzempfindliche Arten wie Eintags-, Stein- und Köcherfliegen. Dadurch nehmen Ökosystemdienstleistungen wie das Bereitstellen von Trinkwasser und Biodiversität ab. Begünstigt wird dagegen eine massenhafte Entwicklung salzrobuster Tierarten, Algen und Wasserpflanzen. Auch die Einwanderung gebietsfremder Arten wird begünstigt. Der Artikel „Saving freshwater from salts: Ion-specific standards are needed to protect biodiversity”, Cañedo-Argüelles M., Hawkins C.P., Kefford B.J., Schäfer R.B., Dyack B.J., Brucet S., Buchwalter, D. B., Dunlop, J.E., Frör, O. et al. ist in der Zeitschrift Science erschienen. Detailliere Informationen zu dem Thema bietet zudem das Schwerpunktheft „Versalzung von Gewässern” der KW Korrespondenz Wasserwirtschaft (Februar 2016).Weiterführende Links
Webcode
20160229_001
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