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Ausbau der Wasserkraft bedroht Biodiversität

Der globale Ausbau der Wasserkraft bedroht die Biodiversität. Zu diesem Schluss kommen Umweltwissenschaftler der Universität Tübingen in der internationalen Studie „Balancing hydropower and biodiversity in the Amazon, Congo, and Mekong”. Die Wissenschaftler warnen darin vor den ökologischen und sozialen Folgen von 450 geplanten Dämmen an Amazonas, Mekong und Kongo. Der geplante Ausbau bedroht nach Ansicht der Wissenschaftler die artenreichsten Gewässer der Erde. Der ökonomische Nutzen von Staudämmen werde häufig überschätzt, die langfristigen Konsequenzen für Artenreichtum und Fischerei hingegen unterschätzt, betonen die Autoren. Um die Auswirkungen auf Umwelt und Mensch zu minimieren, fordern sie überregionale Analysen zur Risikoabschätzung bei Dammbauten, die sowohl soziale als auch ökologische Prozesse und ihre Wechselwirkungen berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Science veröffentlicht (DOI: 10.1126/science.aac7082). Das Zentrum für Angewandte Geowissenschaften der Universität Tübingen hatte gemeinsam mit dem Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei eine Datenbank von allen großen Wasserkraftanlagen weltweit zusammengestellt, die sich derzeit im Bau befinden oder geplant sind. Ein internationales Wissenschaftlerteam kombinierte nun diese Informationen mit aktuellen Daten zur Verteilung von Fischarten in den drei großen Flusssystemen und stellte sie in Karten dar.

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20160118_001