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Jochen Stemplewski verabschiedet

Dr. Jochen Stemplewski, seit 1992 Vorstandsvorsitzender der beiden Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband, wurde am 15. Januar 2016 in Dortmund in der Alten Kaue offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Ende Januar 2016 feiert der Träger des Ehrentitels „Bürger des Ruhrgebiets” seinen 67. Geburtstag. Nordrhein-Westfalens Bauminister Michael Groschek würdigte Stemplewski, der als Motor und Gesicht des Jahrhundertprojekts Emscher-Umbau gilt, in seiner Laudatio als „Flussmanager, der es geschafft hat, ein Jahrhundertprojekt nicht nur über die gesamte Laufzeit dieses Generationenprojekts im Kostenrahmen zu halten, sondern den Spannungsbogen über diesen langen Zeitraum hoch zu halten und alle Parlamente in den Städten und im Landtag mitzunehmen. Jochen Stemplewski hat einen großen Beitrag zur Heimat an der Emscher geleistet”. „Aus dem Hinterhof des Reviers wird sein neuer Vorgarten” - so beschrieb Jochen Stemplewski bei seinem Amtsantritt 1992 das Großprojekt Emscher-Umbau, das er übernehmen sollte. Nicht wenige belächelten das Vorhaben damals - 24 Jahre später sieht das ganz anders aus: Die Emscher ist längst nicht mehr die „schwatte Köttelbecke”, der Oberlauf in Dortmund ist vom Abwasser befreit und weitestgehend renaturiert. Der blaue Fluss mit grünen Ufern ist keine Vision mehr, sondern Realität. Das Großprojekt hat auch die KlimaExpo.NRW überzeugt. Die Landesinitiative nahm das Projekt deshalb als offiziellen Vorreiter für den Klimaschutz in ihre Leistungsschau auf. Bauminister Groschek übergab im Rahmen der Veranstaltung in Dortmund die offizielle Urkunde der KlimaExpo.NRW an Jochen Stemplewski. Stemplewski wurde 1949 bei Sprockhövel geboren. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Bochum begann er seinen Berufsweg als Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Von dort wechselte er als Leiter der Haupt-, Personal- und Rechtsabteilung zum Kommunalverband Ruhrgebiet. Als Kreisdirektor ging er in den 1980er-Jahren zum Märkischen Kreis in Lüdenscheid, bevor er zum Oberstadtdirektor der Stadt Hamm gewählt wurde. Anfang 1992 übernahm er die Aufgabe des Vorstandsvorsitzenden der beiden Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband - gemeinsam sind dies Deutschlands größte Abwasserentsorger. Die Verbände haben unter Stemplewskis Führung in den vergangenen Jahren den Weg hin zu einem innovativen und nachhaltig arbeitendem Dienstleistungsunternehmen eingeschlagen. Dies wurde begleitet durch die Einführung einer modernen Unternehmens- und Projektorganisation sowie die konsequente Nutzung moderner betriebswirtschaftlicher Methoden (Controlling, Benchmarking, Balanced Scorecard). Doch Stemplewski steht bei weitem nicht nur für den Wandel im Neuen Emschertal, auch im Lippeland hat der scheidende Vorstandsvorsitzende von Emschergenossenschaft und Lippeverband viel bewegt: „Unter der Führung von Dr. Jochen Stemplewski sind im Lippegebiet zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt worden, unter anderem das Seseke-Programm. In dieses Projekt investierte der Lippeverband rund 500 Millionen Euro, es ist ein Vorläufer des Emscher-Umbaus. Doch Jochen Stemplewski hat es auch verstanden, die Bürger dieser Region auf vielfältige Weise abzuholen und mitzunehmen - und sie für die Wasserwirtschaft zu begeistern: etwa mit den Foto-Expeditionen im Lippeland oder der Einrichtung von Personenfähren über die Lippe wie in Hamm, Dorsten und Haltern am See. Dafür, und noch für vieles mehr, danken wir ihm heute”, sagt Bodo Klimpel, Bürgermeister der Stadt Haltern am See und Ratsvorsitzender des Lippeverbands. Für die Wasserwirtschaft sprach Otto Schaaf, Präsident der DWA direkt zu Stemplewski: „Lieber Jochen, wenn wir Dich heute aus deinem Hauptamt verabschieden, dann kannst Du stolz auf ein langjähriges Wirken zurück blicken, dass deutliche Spuren in der deutschen Wasserwirtschaft hinterlassen hat. Mit Deiner Kommunikationsfähigkeit, mit den Werten, für die Du stehst, mit Deinen integralen Denkansätzen und mit Deinem Innovationswillen bist Du uns allen ein Beispiel.” Ehrenamtlich engagiert sich Stemplewski auch weiterhin als Präsident der AöW (Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e. V.) sowie als Vize-Präsident der DWA für eine moderne Wasserwirtschaft in öffentlicher Verantwortung.

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