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Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Gewässer

Der Klimawandel wirkt sich deutlich auf die Gewässer aus. Schon bei 1 °C globaler Erwärmung fließt weniger Wasser in den deutschen Flüssen, zudem reagieren verschiedene Arten von Fischen und Wirbellosen höchst unterschiedlich auf die Veränderungen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der Universität Duisburg-Essen und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin in einer aktuellen Studie. Das Wissenschaftlerteam hat eine Kaskade von mathematischen Modellen entwickelt, um die Effekte von Klimawandel und Veränderungen der Landnutzung auf die kleinskaligen Prozesse beispielhaft am norddeutschen Tieflandfluss Treene zu analysieren. Im Klimawandel-Szenario nehmen die Forscher eine Erhöhung der Temperatur um maximal 1°C bis zum Jahr 2030 an. Die erhöhte Temperatur im Klimaszenario führt zu einem Anstieg der Evapotranspiration, also der Verdunstung durch Vegetation und von der Bodenoberfläche. Dadurch versickert weniger Wasser in Boden und Grundwasser, woraus ein geringer Durchfluss folgt. Dies tritt insbesondere deswegen auf, weil die Treene ein grundwasserdominierter Fluss ist. Der geringere Durchfluss zeigt sich besonders in den Monaten, in denen ohnehin schon weniger Wasser fließt, also im Spätsommer und im Herbst. Für den Oktober prognostiziert das Klimaszenario sogar eine Reduzierung des Durchflusses um ein Viertel. Die Autoren haben die Studie in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment” (Guse, B., Kail, J., Radinger, J., Schröder, M., Kiesel, J., Hering, D., Wolter, C. and Fohrer, N. (2015): Eco-hydrologic model cascades: Simulating land use and climate change impacts on hydrology, hydraulics and habitats for fish and macroinvertebrates. Science of the Total Environment. 533:542-556. DOI: 10.1016/j.scitotenv.2015.05.078) veröffentlicht.

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20160115_001