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Vom Klärwerk zum Kraftwerk?
Wie können bestehende Kläranlagen vom Energieverbraucher zum -erzeuger umgerüstet werden? Um dies zu erreichen, koordiniert das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) das im Juli 2015 gestartete europäische Forschungs- und Demonstrationsvorhaben POWERSTEP. 15 europäische Partner - Forschungseinrichtungen und Unternehmen - arbeiten hier gemeinsam daran, Kläranlagen, die bisher zur Abwasserreinigung noch Energie benötigen, zu Energieerzeugern zu machen. Selbstverständlich soll dies nicht auf Kosten der Reinigungsleistung gehen. Das Projekt hat ein Volumen von 5,2 Millionen Euro. Es soll von 2015 bis 2018 laufen und wird im Europäischen Programm für Forschung und Innovation „Horizon 2020” gefördert. Kernaktivität des Projektes ist die Implementierung bewährter, aber auch neuer Technologien auf großen konventionellen Kläranlagen in Deutschland, Schweden, Dänemark, Österreich und der Schweiz ab Mitte 2016: Abtrennung von energiereichem organischen Kohlenstoff aus dem Rohabwasser (Mikrosiebung oder Biosorption), Anwendung von innovativen Verfahren der Stickstoffentfernung (Deammonifikation im Hauptstrom, Wasserlinsen-Bioreaktor), Steigerung der Biogasausbeute mit „Power-to-Gas-Technologie” und Netzanbindung über „smart grids”, Energiegewinnung aus Abwärme (thermoelektrische Systeme zur Energierückgewinnung in BHKW, Dampf-Kreislauf nach Rankine, Wärmespeicherkonzepte), innovative Prozesswasseraufbereitung (Nitritation, Membranstrippung). Das KWB schreibt in einer Pressemitteilung, mit einer umfassenden Umrüstung aller europäischen Klärwerke und einer Nutzung des chemischen Energiepotenzials von 87 000 GWh pro Jahr in Europa könnte mit den POWERSTEP-Konzepten Strom in der Größenordnung von bis zu zwölf großen Kraftwerken erzeugt werden.Webcode
20151111_003
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