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Nitrat weiter vor allem im Grundwasser problematisch
Nitrat stellt in Deutschland weiterhin vor allem für Grundwasserkörper ein Problem dar, bei Oberflächengewässern werden die Aktionswerte der Nitratrichtlinie hingegen in der Regel unterschritten. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (Drs. 18/5856 vom 26. August 2015) auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Danach wird der Schwellenwert für Nitrat an 106 der insgesamt 739 Messstellen des repräsentativen Messnetzes für die Meldung von Gewässerdaten an die Europäische Umweltagentur (EUA-Messnetz) überschritten. Dies entspricht einem Anteil von 14,3 Prozent. Etwas höher liegt der Anteil der Grundwasserörper, die den guten chemischen Zustand aufgrund zu hoher Nitratkonzentrationen nicht erreichen. Laut der Bundesregierung befinden sich derzeit bundesweit 306 von 1203 Grundwasserkörpern aufgrund einer hohen Nitratbelastung - ein signifikanter Anteil der Fläche weist einen Nitratgehalt von mehr als 50 mg/l auf - in einem schlechten chemischen Zustand. Deutlich positiver sieht die Situation bei den Oberflächengewässern aus. In unbelasteten Fließgewässern liegen im Allgemeinen Nitrat-Stickstoffkonzentrationen in der Größenordnung von 1 mg/l vor. Auch bei Seen lagen die gemessenen Werte für Nitratstickstoff an rund 70 Prozent der Messstellen unter 1 mg/l. Trotzdem werden die Gesamtstickstoff-Orientierungswerte der vorgesehenen Novelle der Oberflächengewässerverordnung von 0,2 - 0,53 mg/l für die Ostsee beziehungsweise von 0,32 - 1,00 mg/l für die Nordsee (jeweils Wintermittel) meist deutlich überschritten. Alle deutschen Übergangs-und Küstengewässer verfehlen derzeit aufgrund von Eutrophierungseffekten den guten ökologischen Zustand nach WRRL.Weiterführende Links
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20150911_001
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