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Größte Trockenheit in Unterfranken seit 1976
Der bisherige Sommer fiel in vielen Regionen Deutschlands bisher deutlich zu trocken aus. Besonders betroffen ist die Region Unterfranken in Nordbayern. Laut dem bayerischen Umweltministerium herrscht in Unterfranken die größte Trockenperiode seit knapp 40 Jahren – vielleicht wird sogar der „Steppensommer“ 1947 erreicht. Als Folge sind bereits die Abflüsse in Regnitz und Main deutlich gesunken und die Wassertemperaturen auf über 25 °C gestiegen. Aufgrund der Trockenheit wird bereits seit dem 8. Mai Wasser aus dem mittelfränkischen Rothsee in die unterhalb liegenden Flüsse zum Main geleitet – aktuell 13 Kubikmeter pro Sekunde. Die Überleitung stützt auch die Grundwasservorkommen in Nordbayern und macht so landwirtschaftliche Beregnung möglich. Während der vergangenen Trockenphase machte das übergeleitete Wasser rund 80 bis 90 Prozent des Abflusses der Rednitz südlich von Nürnberg aus. Jährlich können rund 150 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem wasserreicheren Donauraum nach Nordbayern übergeleitet werden. In den vergangenen 20 Jahren flossen so schon über 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser nach Nordbayern – in etwa das Volumen des Chiemsees. Die Überleitung von Wasser erfolgt über zwei unabhängige Wege. Durch die Kanalüberleitung wird Wasser aus der Altmühl und aus der Donau über den Main-Donau-Kanal in die Talsperre Rothsee gepumpt. Von dort aus wird es, wie derzeit, in die nordbayerischen Flüsse abgegeben. Sollte der Abfluss in der Donau zu gering für eine Entnahme sein, hilft die Brombachüberleitung aus. Hochwasser der Altmühl wird in den Altmühlsee geleitet. Von dort fließt es im freien Gefälle durch den Kleinen Brombachsee in den Großen Brombachsee und wird dort zwischengespeichert. Bei Bedarf können so weitere 25 Millionen Kubikmeter pro Jahr nach Nordbayern abgegeben werden.Webcode
20150715_003
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