Anzeige

Meereserwärmung verstärkt Extremniederschläge

Der Klimawandel führt aufgrund der Erwärmung der Weltmeere zu stärkeren Niederschlagsextremen. Dies belegt eine aktuelle Studie deutschen und russischer Wissenschaftler unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. Die Wissenschaftler zeigen darin auf, dass die Meeresoberflächentemperatur eine entscheidende Rolle für die Stärke von Sommergewittern spielt. Als Beispiel diente der Forschungsgruppe ein Starkniederschlagereignis aus dem Juli 2012, dass in der Schwarzmeerstadt Krymsk (Russland) zu einer der stärksten Überschwemmungen mit 172 Toten geführt hatte. Die Wissenschaftler haben eine Reihe von Simulationen des Ereignisses mit einem sehr hochauflösenden Atmosphärenmodell benutzt, um die Auswirkungen der steigenden Meeresoberflächentemperaturen auf die Entstehung starker konvektiver Stürme, die oft mit extremen Regenfällen verbunden sind, zu untersuchen. Der Vergleich von Simulationen mit fiktiven kühleren Meeresoberflächentemperaturen, wie sie in den 80er Jahren vorgeherrscht haben, mit solchen mit den tatsächlichen warmen Bedingungen zeigt eine Steigerung der Niederschlagsintensität um 300 Prozent. „Wir konnten hier eine sehr deutliche Veränderung identifizieren, die zeigt, dass konvektive Niederschläge eine starke, nichtlineare Reaktion auf Temperaturänderungen zeigen“, betont Prof. Dr. Douglas Maraun, Leiter der Studie, aus. Über dem gesamten östlichen Mittelmeer und Schwarzen Meer ist die Atmosphäre durch die Meereserwärmung deutlich instabiler geworden. Die Wissenschaftler rechnen deshalb damit, dass Ereignisse wie in Krymsk in Zukunft häufiger auftreten. Die Studie Meredith, E .P., V. A. Semenov, D. Maraun, W. Park, A. V. Chernokulsky: Crucial role of Black Sea warming in amplifying the 2012 Krymsk precipitation extreme wurde in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht (DOI: 10.1038/NGEO2483).

Webcode

20150715_002