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DNA-Analysen zur Fließgewässerbewertung
Die Identifizierung vieler Organismen auf einmal anhand kurzer DNA-Sequenzen, dies verspricht ein neues Verfahren der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Basis ist eine Datenbank mit DNA-Barcodes, die die RUB-Wissenschaftler derzeit in Zusammenarbeit mit dem „German Barcode of Life Project“ aufbauen. Zunächst identifizieren ausgewiesene Fachleute die Wasserorganismen anhand ihres Aussehens. Dann wird ein kurzer charakteristischer Bereich des Erbguts der Tiere – Barcode genannt – entschlüsselt und in der Datenbank hinterlegt. Wer wissen will, welche Arten in einem Gewässer vertreten sind, nimmt eine Wasserprobe, sequenziert die DNA der darin enthaltenen Organismen und vergleicht sie mit der Datenbank. Vasco Elbrecht und Dr. Florian Leese haben dafür ein innovatives Laborprotokoll entwickelt, mit dem dieses sogenannte DNA-Barcoding wesentlich schneller geht als bislang. Über tausend Tiere können sie innerhalb von einer Woche nach der Probennahme identifizieren. Schon jetzt in der Pionierphase soll die Methode mehr als 80 Prozent der Spezies richtig mitbestimmen. Das DNA-Barcoding weist laut den RUB-Wissenschaftlern aber nach wie vor auch Grenzen auf. Mit dem Verfahren lässt sich nicht ermitteln, wie viele Individuen einer bestimmten Art in einem Gewässer vorkommen. Die Ergebnisse der Studie hat die RUB in der Zeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.Webcode
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