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ENERWATER – energieeffiziente europäische Kläranlagen

Die europäischen Kläranlagen verbrauchen jährlich etwa 15.000 Gigawattstunden und damit rund ein Prozent der Energieproduktion des Kontinents. Um diesen Wert zu reduzieren, haben sich neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien zu dem Forschungsprojekt ENERWATER zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist die Entwicklung einer neuartigen, standardisierten Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen. Zudem sei es auch ein Ziel, einen Impuls für eine entsprechende europäische Rechtsvorschrift zu geben, betont Prof. Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln. Aus Deutschland beteiligt sich neben der Fachhochschule Köln auch der Aggerverband an ENERWATER. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird durch das EU-Förderprogramm Horizont 2020 gefördert. In einem ersten Arbeitsschritt möchten die Projektpartner den Energieverbrauch von Kläranlagen aus ganz Europa vergleichbar machen. Die FH Köln wird hierzu ermitteln, welche Kennzahlen für einen solchen Vergleich erforderlich sind, und den Partnern ein Programm zur Verfügung stellen, mit dem die Daten erfasst werden können. Anschließend werden in insgesamt 65 Kläranlagen europaweit, darunter 20 des Aggerverbandes, die Daten zum Energieverbrauch erhoben und ein erstes Energie-Audit erstellt. Der Aggerverband bearbeitet im Projekt die Anwenderseite. Seine Mitarbeiter testen die Beurteilungsmethode, die durch die Hochschulen entwickelt wird, auf ihre Praxistauglichkeit. Ein Ziel des Projektes sei es, genaue Energieverbrauchsdaten pro Verfahrensstufe zentral und online vorzulegen – dadurch können wir Energieeinsparpotenziale schnell finden und realisieren. Nach derzeitigen Schätzungen gehe der Aggerverband davon aus, dass bis zu zehn Prozent Energieeinsparung pro Anlage möglich sein werden, betont Aggerverbandvorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer.

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