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Gefährdet der Große Höckerflohkrebs europäische Gewässer?
Können neu eingewanderte Arten die Nahrungsnetze unserer Flüsse negativ beeinflussen und sind bestimmte Ökosysteme empfindlicher gegenüber einwandernden Arten als andere? Diese Fragen stehen im Fokus des Emmy-Noether-Projektes, in dem Forscher der Universität Koblenz-Landau mit Unterstützung der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes die Mechanismen und Folgen der Einwanderung des Großen Höckerflohkrebses (Dikerogammarus villosus) untersuchen. In Laborversuchen wurde beobachtet, dass dieser sich deutlich räuberischer verhält als Bachflohkrebse, seine einheimischen Verwandten. In der Natur wurde beobachtet, dass während der Einwanderung des Großen Höckerflohkrebses andere wirbellose Arten seltener wurden oder gar verschwanden. Trotz dieser Erkenntnisse kann nicht eindeutig belegt werden, ob der Große Höckerflohkrebs der Auslöser dieser Veränderungen ist, da die großen Flüsse gleichzeitig einer Vielzahl von Belastungen unterliegen. Um den Zusammenhäng noch näher zu untersuchen, planen die Wissenschaftler Mesokosmenexperimente in Elbe und Rhein. In diesen Experimenten werden kleine Ausschnitte des Ökosystems durch die Wissenschaftler gezielt verändert. Die Anzahl der Höckerflohkrebse wird in einigen Mesokosmen künstlich reduziert und in anderen erhöht. Durch den Vergleich der Zusammensetzung der vorhandenen Arten in den verschiedenen Mesokosmen hoffen die Forscher, weitere Erkenntnisse über den Einfluss des Einwanderers in den Ökosystemen zu erlangen.Webcode
20150421_004
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