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Bayern setzt auf Rückhalt in der Fläche

Bayern setzt beim Hochwasserschutz in Zukunft stärker auf einen Hochwasserrückhalt in der Fläche. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber Mitte September gemeinsam mit dem Präsidenten des Bayerischen Landkreistags, Landrat Christian Bernreiter. Technischer Hochwasserschutz und natürlicher Hochwasserrückhalt gingen dabei Hand in Hand. Die Maßnahmen ergänzten sich in ihrer Wirkung und entfalteten gemeinsam die größtmöglichen Effekte an den Flüssen, so Huber und Bernreiter. Laut Huber kann mit gesteuerten Flutpoldern entlang der Donau die Hochwasserwelle um mehr als zehn Prozent gekappt werden. Dieses Generationenprojekt will Bayern jetzt schrittweise umsetzen, der Bürgerdialog und die weiteren Verfahrensschritte für die geplanten gesteuerten Flutpolder sollen jetzt vorbereitet werden. Konkret geht es um zwölf Flutpolder, die die TU München entlang der Donau für die Errichtung von gesteuerten Flutpoldern identifiziert hat. Insgesamt soll damit ein Rückhaltevolumen von 136 Millionen Kubikmetern geschaffen werden. Der Planungsstand ist dabei unterschiedlich. Am Standort Riedensheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) besteht inzwischen Baurecht, an den Standorten Katzau (Landkreise Eichstätt und Pfaffenhofen a. d. Ilm) und Öberauer Schleife (Stadt Straubing und Landkreis Straubing-Bogen) wurden bereits Raumordnungsverfahren durchgeführt. Für sechs weitere Standorte werden nach dem inzwischen erfolgten Abschluss der vertieften Wirkungsanalysen die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren vorbereitet. Parallel dazu will Bayern den natürlichen Rückhalt in der Fläche weiter stärken. Dazu hat das Umweltministerium zwei neue Untersuchungen in Auftrag gegeben: ein neues "Auenprogramm Bayern" beim Landesamt für Umwelt sowie ein neues Projekt bei der TU München, das noch einmal detailliert die Wirkungen des natürlichen Hochwasserrückhalts in verschiedenen Szenarien durchrechnet.

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