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Goldener Kanaldeckel verliehen
Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel hat den diesjährigen „Goldenen Kanaldeckel“ verliehen. Der Preis geht in diesem Jahr an drei Mitarbeiter von Stadtentwässerungen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen. Die Projekte, die die Jury überzeugt haben, umfassen die Themen Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement im Kanalbau und Schachtabdeckungen. Der erste Platz ging an Dipl.-Ing. Stefan Grotzki, Technische Betriebe Solingen, für die Entwicklung eines Arbeits- und Rettungssystems (MobiK) für einen neuen Hauptsammler. Mit dem zweiten Platz wurde Dipl.-Ing. (FH) Daniela Fiege, Stadtwerke Osnabrück ausgezeichnet; ihr Projekt: Osnabrücker Modell zur Qualitätssicherung der am Bau Beteiligten. Den dritten Platz erhielten Dipl.-Ing. Thomas Würfel und Dipl.-Ing. Daniel Kalweit, Stadtentwässerung Dresden, für die Schachtabdeckung Typ Dresden. MobiK ist ein mobiles Windensystem, das die Bewirtschaftung begehbarer Kanäle mit sehr großen Schachtabständen ermöglicht. Es besteht aus einem LKW und einem Anhänger, zwischen denen ein Seil gespannt ist, das in den Kanal eingelassen wird. Das Seil bewegt ein Spezialgefährt im Kanal über längere Strecken schnell und zuverlässig. Damit können in überlangen Haltungen Arbeitsgeräte und Material transportiert werden. Daniela Fiege hat als Leiterin Bauüberwachung Entwässerungsnetze in Osnabrück die internen Prozesse beim Kanalbau restrukturiert und optimiert. Sie entwickelte ein QM-System, das alle Beteiligten einschließt (Auftraggeber, Ingenieurbüro, Baufirma, Bürger). Es legt großen Wert auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Schulung der Auftragnehmer. Den Preisträgern aus Dresden, Thomas Würfel und Daniel Kalweit, ist aufgefallen, dass ältere Schachtabdeckungen mit konischer Form keinerlei Schäden aufweisen, obwohl sie teilweise 100 Jahre alt sind. Allerdings wird diese Bauart nicht mehr hergestellt, weil sie modernen Normen widerspricht. Der letzte Hersteller dieses Typs ging im Jahr 2013 in die Insolvenz. Thomas Würfel und Daniel Kalweit arbeiteten jedoch an der Anpassung des Konustyps an moderne Schachtabmessungen weiter, ebenso an einer Reihe von technischen Verbesserungen. Erst im Frühjahr 2014 konnten sie einen Hersteller herkömmlicher Schachtabdeckungen von den Vorteilen ihres verbesserten Konustyps überzeugen. Daher werden nun in Dresden wieder Schachtabdeckungen im Konusformat eingebaut, so wie sie vor 100 Jahren hergestellt wurden, aber an moderne Schachtkörper angepasst.Webcode
20140918_004
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