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Sachsen-Anhalt saniert Arendsee

Sachsen-Anhalt will die Wasserqualität des Arendsees durch die Ausfällung von Phosphor verbessern. Dies teilte Umweltstaatssekretärin Anne Marie Keding mit. Im Vorfeld hatte eine Arbeitsgruppe des Landesverwaltungsamts mit Vertretern des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), des Landesamts für Umweltschutz, des Altmarkkreises Salzwedel und der Stadt Arendsee untersucht, welche Möglichkeiten es für eine nachhaltige Sanierung des Arendsees bestehen. Die Arbeitsgruppe hat dazu das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin (IGB) beauftragt, eine Machbarkeitsstudie und in der Folge eine Vorplanung für die technische Umsetzung anzufertigen. Die Untersuchungen des IGB haben ergeben, dass jährlich rund 1,7 bis 2,1 Tonnen Phosphor in den Arendsee eingetragen werden. Das überschreitet das natürliche Selbstreinigungsvermögen des Sees bei Weitem. Bei kritischen sommerlichen Wetterlagen ist regelmäßig mit einer Massenvermehrung von Cyanobakterien zu rechnen. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1976 wurde 2012 der niedrigste Sauerstoffwert im See gemessenen. Bei ungünstigen Wetterlagen kann es insofern zu kritischen Situationen für den Fischbestand kommen. Das IGB hat daher für die Verbesserung des Gewässerzustandes des Arendsees eine zweimalige Fällung des Phosphors im Abstand von fünf Jahren im See vorgeschlagen. Als Fällmittel soll Polyaluminiumchlorid zum Einsatz kommen, das auch bei der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt wird. Das Fällmittel soll mithilfe einer speziellen, auf Booten installierten Apparatur in den Herbst- bzw. Wintermonaten ausgebracht werden. Die Kosten für die zweimalige Fällung betragen rund zwei Millionen Euro. Ergänzend zu den Fällungen sollen die Ursachen für die hohen Phosphoreinträge gefunden und beseitigt werden. Der Haupteintragspfad ist nach Aussage des IGB das Grundwasser, insbesondere im Stadtgebiet von Arendsee. Möglicherweise sind Altlasten die Ursache der Belastung. Der rund 514 Hektar große Arendsee gehört mit 50 Metern Tiefe zu den tiefsten Seen Norddeutschlands.

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