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Phosphor-Rückgewinnung: Willy-Hager-Preis für Claudia Niewersch

Der Willy-Hager-Preis 2013 geht an Dr.-Ing. Claudia Niewersch, Damit würdigt die Willy-Hager-Stiftung ihre Dissertation, die sie am Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik der RWTH Aachen angefertigt hat und in der sie sich mit der Gewinnung von Phosphor aus Klärschlamm befasst. Der Willy-Hager-Preis wurde am 26. Mai 2014 bei der Eröffnungssitzung zur Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft in Haltern am See überreicht. Er ist mit 6000 Euro dotiert und wird – organisiert durch DECHEMA und die Wasserchemische Gesellschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker – an jüngere Wissenschaftler für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik in der industriellen Wasser- oder Abwasseraufbereitung vergeben. Jedes Jahr werden nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) weltweit über 40 Millionen Tonnen Phosphat als Düngemittel eingesetzt. Doch die leicht zugänglichen Phosphatressourcen gehen allmählich zur Neige. Zwar weist die BGR darauf hin, dass die Angaben über verfügbare Reserven dynamisch sind und sich bisher eine Erschöpfung der Phosphatvorkommen nicht abzeichnet. Da diese aber zugleich geographisch sehr ungleich verteilt sind, gibt es erhebliche Anreize, gut zugängliche und phosphatreiche sekundäre Quellen zu nutzen. In diese Kategorie fällt Klärschlamm. Er enthält rund fünf Prozent Phosphat. Um das darin enthaltene Phosphat nutzbar zu machen, muss es konzentriert werden; gleichzeitig müssen die oft vorhandenen Schwermetalle abgetrennt werden. Claudia Niewersch hat in ihrer Dissertation ein Verfahren untersucht, dass eine Nanofiltration mit einer Nassoxidation kombiniert. Im Nanofiltrations-Schritt werden Schwermetalle und organische Verbindungen zurückgehalten, während Phosphat bei niedrigem pH passieren kann. Gegenüber der bisher genutzten Verbrennung des Klärschlamms ist der Energieeinsatz für diesen Prozess weit niedriger. Claudia Niewersch stellte bei ihren Untersuchungen fest, dass die Ergebnisse der Nanofiltration durch die Konzentrationen diverser Haupt- und Nebenkomponenten beeinflusst wurden; dieser Einfluss war aber zunächst nicht vorhersagbar. Sie entwickelte daraufhin ein Modell für die Vorgänge in der Membran. Mithilfe dieses Modells konnte sie den Prozess entscheidend verbessern.

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20140526_001