Anzeige

Thermorüssel zur ökologischen Entwicklung der Dhünn

Der Wupperverband hat Mitte Mai zwei Projekte zur ökologischen und energetischen Optimierung der großen Dhünn-Talsperre gestartet. Mit dem Thermorüssel, einer schwenkbaren Entnahmeleitung, soll der Lebensraum Dhünn für Fische verbessert werden, eine neue Wasserkraftanlage soll das Energiepotenzial der Talsperre nutzen. Durch die bisherige ganzjährige Abgabe des ca. sechs Grad kalten Tiefenwassers aus der Großen Dhünn-Talsperre ist die Fischfauna in der Dhünn bisher in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Mittels des Thermorüssels soll zukünftig Wasser aus wärmeren Schichten der Talsperre an die Dhünn abgegeben werden. Der dafür entwickelte Thermorüssel ist eine ca. neun Meter lange Leitung mit einem Durchmesser von 70 Zentimetern. Über ein Drehgelenk wird die Leitung an dem 66 Meter hohen Rohwasserentnahmeturm angebracht. Er befindet sich von der Sohle aus gesehen in 37 Metern Höhe und greift auf unterschiedliche Wasserschichten in einem Bereich von ca. 14 Metern zu. Über die Entnahmeleitung gelangt das Wasser durch den Grundablass im Fuß des Staudamms in die Dhünn. Weil es sich um ein neuartiges Projekt für den Lebensraum Dhünn und deren Fischfauna handelt, wird der Bau des Thermorüssels zu 100 Prozent vom Europäischen Fischereifonds (EFF) gefördert (50 Prozent übernimmt die EU und ebenfalls 50 Prozent das Land NRW). Der Kostenansatz liegt bei 885.000 Euro. Die geplante Wasserkraftanlage soll das Gefälle im Rohwasserentnahmeturm zur Stromerzeugung nutzen. Die Anlage besteht aus zwei Durchströmturbinen mit einer Leistung von jeweils 140 Kilowatt. Der Standort der Turbinen befindet sich unmittelbar über den beiden Grundablässen am tiefsten Punkt des Turms, wo der Wasserdruck am höchsten ist. Mit den beiden Turbinen will der Wupperverband jährlich bis zu einer Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Die Kosten für die Wasserkraftanlage betragen 630.000 Euro. Das Programm Progress NRW fördert das Projekt mit 133.000 Euro. Die Arbeiten für beide Projekte sollen laut Wupperverband bis zum Jahreswechsel 2014/2015 abgeschlossen sein.

Webcode

20140515_001