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Fischaufstiegsanlage Koblenz registriert 30.000 Fische
Rund 30 000 aufsteigende Fische haben die neue Fischaufstiegsanlage an der Moselstaustufe in Koblenz seit deren Inbetriebnahme im Jahr 2011 passiert. 32 verschiedene Fischarten habe der automatische Fischzähler dabei detektiert, meldet die zuständige Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). Stark dominant waren hierbei die Rotaugen, aber auch Flussbarsche und Brassen waren häufig vertreten. Mithilfe des Fischzählers konnten zudem auch sehr seltene Arten nachgewiesen werden, wie zum Beispiel Meerneunauge oder Quappe und Maifisch. Vom Meer aufsteigende Großsalmoniden wie Lachs und Meerforelle wurden ebenfalls erfasst. Seit Eröffnung der Fischtreppe wurden 102 Meerforellen und acht Lachse gezählt. Erfasst werden von der Anlage nur Fische ab 2,5 cm Höhe und 15 cm Länge. Daher können Jung- und Kleinfische sowie die schlanken Flussneunaugen und Steigaale bisher nur selten beobachtet werden. Die eigentlichen Aufstiegszahlen werden daher deutlich höher sein. Beobachtungen aufsteigender Fische an den Sichtfenstern des „Mosellum – Erlebniswelt Fischpass Koblenz“ zeigen dies laut der BfG eindrücklich. Die bisherigen Betriebserfahrungen haben aber auch Grenzen bei der Erfassung mittels des automatischen Fischzählers aufgezeigt. Ungewöhnlich häufige und ausgeprägte Hochwässer hätten während der Hauptaufstiegsphase von April bis Juni oft zu derart trübem Wasser geführt, dass eine kontinuierliche Detektion von Fischen nicht möglich gewesen sei, so die BfG. Der Fischzähler in Koblenz ist eine in seiner Größe und Ausführung weltweit einzigartige Anlage. Es handelt sich um einen kurzen beleuchteten Tunnel, 45 cm breit und 110 cm hoch, den in der Fischtreppe aufsteigende Fische passieren müssen. Den Eingang des Tunnels bilden zwei Platten mit Infrarotsensoren, die passierende Fische automatisch scannen und vermessen. Während der Passage werden die Fische außerdem durch zwei übereinander liegende Videokameras gefilmt. Auf diese Weise ist eine sichere Artbestimmung gewährleistet. Nur bei sehr trübem Wasser kann man – wie bei jedem videobasierten System – keine Fische bestimmen. Hier sollen parallel zur Erfassungen laufenden Anpassungsmaßnahmen zukünftig Abhilfe schaffen.Webcode
20140513_003
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