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Globaler Agrarhandel kann Wasserstress mindern
Virtueller Wasserverbrauch, Water Footprint – der Konsum von Agrarprodukten aus Entwicklungsländern wird häufig mit einem extrem hohen Wasserverbrauch gleichgesetzt. Dass der globale Handel von Agrargütern aber nicht unbedingt belastend für die Wasserressourcen sein muss, zeigt eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Die Wissenschaftler haben den Einfluss des Welthandels auf regionale Wasserknappheit untersucht und herausgefunden: Nicht die Menge des verbrauchten Wassers an sich ist entscheidend, sondern der Ursprung des Wassers. Im Untersuchungsjahr 2005 wurde beispielsweise durch den internationalen Handel von Agrargütern Wasser im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar eingespart. Basis der Studie ist das Konzept des virtuellen Wassers, der Berücksichtigung des Wasserverbrauchs während des gesamten Produktionsprozesses. Im Gegensatz zu bisherigen Studien hat das PIK aber nicht nationale oder globale Mittwerte genutzt, sondern die jeweils regionale Wassersituation berücksichtigt. Durch eine kombinierte Simulationen des Wasserverbrauchs im Pflanzenanbau und agrarökonomischer Land- und Wassernutzung konnten die Forscher dadurch erstmals die positiven wie negativen Folgen des internationalen Handels von Getreide und Pflanzen, Vieh und Futtermitteln für die Wasserknappheit ermitteln. „Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung haben der globale Handel mit Nahrungsmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion und die damit verbundenen Bewegungen virtuellen Wassers tatsächlich das Potenzial, Wasserstress zu lindern, und den globalen Wasserverbrauch effizienter zu machen“, fasst Co-Autor Hermann Lotze-Campen die Ergebnisse zusammen. Das PIK hat die Studie in der Fachzeitschrift Ecological Economics unter dem Titel „Valueing the impact of trade on local blue water“ veröffentlicht.Webcode
20140319_001
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