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Pestizidcocktail in Schweizer Flüssen
Pestizide könnten ein größeres Problem in Flüssen darstellen als bislang angenommen. Dies legen zumindest die Ergebnisse einer Studie der eawag Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz an Schweizer Fließgewässern nahe Aqua & Gas, 3/2014, S. 32). Von rund 300 in der Schweiz zugelassenen und erfassbaren Wirkstoffen fanden die eawag-Wissenschaftler in den Schweizer Gewässern 104. 40 Wirkstoffe stellten sich dabei als besonders problematisch heraus. So überschritten 21 Pestizide die Vorgaben aus der Gewässerschutzverordnung. Neun weitere Stoffe überschritten das toxikologisch abgestützte Qualitätskriterium für eine chronische Belastung (CQK) und zehn Stoffe beide Kriterien. Durchschnittlich wiesen die Forscher 40 Stoffe pro Probe nach. Die nachgewiesenen Konzentrationen lagen dabei mehrfach über 0,1 µg/l, vereinzelt sogar über 1 µg/l. Da es sich dabei um Mischproben aus zwei Wochen handelte, befürchten die Wissenschaftlicher zudem noch deutlich höhere kurzfristige Spitzenkonzentrationen. Sorge bereit den Wissenschaftlern in der Schweiz zudem der Pestizidmix. Selbst wenn die Konzentration jedes einzelnen dieser Stoffe das ökotoxikologische Qualitätskriterium nicht überschreite, sei eine Beeinträchtigung von Organismen im Wasser durch diese Pestizidmischung zu befürchten, betont die eawag. Als Ursache für die Pestizidbelastung der Flüsse sehen die Forscher die Landwirtschaft.Webcode
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