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„MoorFutures“ zum Schutz von Feuchtgebieten
Anlässlich des internationalen Tages zum Schutz von Feuchtgebieten am 2. Februar hat sich das Bundesamt für Naturschutz (BfN) für die verstärkte Nutzung von „MoorFutures“ als ein innovatives ökonomisches Instrument zum Schutz von Mooren ausgesprochen. Die bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zur Anwendung kommenden MoorFutures sind Kohlenstoffzertifikate, die ebenso die positiven Leistungen der Moore wie den Biodiversitätserhalt, Grundwasserschutz und den Nährstoffrückhalt miterfassen. Die Zertifikate können von Unternehmen und Privatpersonen erworben werden. Mit den Einnahmen werden Maßnahmen zur Wiedervernässung entwässerter Moorflächen finanziert. „Dadurch kann ein Beitrag geleistet werden, die vielen Wohlfahrtseffekte von Mooren besser zu nutzen und gleichzeitig ihren Schutz auch ökonomisch tragfähig zu machen“, erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Moore speichern grundsätzlich Kohlenstoff, jedoch nur solange ihr Wasserhaushalt intakt ist. Werden sie trocken gelegt, dringt Luft in den Torfkörper ein, der Torfkörper wird zersetzt und es entweicht Kohlendioxid (CO2). Moore mit intaktem Wasserhaushalt und typischer natürlicher Biotop- und Artenausstattung sind in Deutschland aber nur noch in kleinen Resten vorhanden und stark gefährdet. Der größte Teil der Moorstandorte ist dagegen trocken gelegt und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Dies ist problematisch, da die damit verbundenen anhaltenden Entwässerungsmaßnahmen nicht nur klimaschädlich sind, sondern auch zu einer nachhaltigen Veränderung und Zerstörung des feuchten Ökosystems führen. Es kommt zur Bodendegradation, Moorsackung, Belastung von Grund- und Oberflächenwasser sowie zum Verlust der Wasserfilter- und Wasserspeicherfunktion. Eine Wiedervernässung muss hingegen die landwirtschaftliche Nutzung nicht unbedingt ausschließen. Auch wiedervernässte Moore können unter bestimmten Voraussetzungen landwirtschaftlich genutzt werden. So arbeiten Wissenschaftler in Mecklenburg-Vorpommern gegenwärtig an Konzepten, wie auch solche Flächen durch angepasste Nutzungsformen über die oben genannten Ökosystemleistungen hinaus „inwertgesetzt“ werden können.Webcode
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