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Erfolgreiche Renaturierung bedarf Vielfalt im biologischen Umfeld
Nach Renaturierungen von Flussabschnitten wandern Fische dort wieder besonders ein, wo das biologische Umland Vielfalt bietet. Das Artenspektrum in der Umgebung gehöre zu den wichtigsten Faktoren für Wiederansiedlungen und sollte daher schon bei der Planung von Renaturierungen berücksichtigt werden, heißt es in der Studie „The Importance of the Regional Species Pool Ecological Species Traits and Local Habitat Conditions for the Colonization of Restored River Reaches by Fish“, die im Online-Fachmagazin PlosOne von den Gewässerökologen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) veröffentlicht worden ist. Die Gewässerökologen haben für die Studie 18 Gewässerrenaturierungen detailliert untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Fischarten, die die renaturierten Abschnitte besiedelt hatten, auch in einer maximalen Entfernung von fünf Kilometer stromauf oder stromabwärts vorkamen. Arten, deren nächstgelegene Population weiter entfernt war, waren dagegen praktisch nicht vertreten. Statistische Modelle hätten gezeigt, dass genau dieses Vorkommen der Arten in geringer Entfernung der wichtigste Aspekt ist, wenn eine natürliche Wiederansiedlung funktionieren soll. Die Berechnungen hätten ergeben, so die Gewässerökologen, dass die Zusammensetzung der Artgemeinschaften im Umfeld einen größeren Einfluss auf den Wiederansiedlungserfolg hat als zehn technische und strukturelle Kenngrößen von Renaturierungen, darunter zum Beispiel die Länge des renaturierten Abschnitts und das Gewässerprofil. Dazu kommen die ökologischen Eigenschaften der Fischarten. So ist bei Arten, die schnellströmendes Wasser bevorzugen, die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie einen renaturierten Abschnitt besiedeln. Für Arten, die sich überwiegend in ruhigem Wasser aufhalten, können schnellströmende Gewässerabschnitte Wanderhindernisse darstellen.Webcode
20140123_001
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