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Kläranlagen in der Regel nicht mit Legionellen belastet

Probleme mit Legionellen sind auf den Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen die Ausnahme. Dies geht aus einer ersten Zwischenbilanz einer landesweiten Sonderprüfung von Kläranlagen auf Legionellen-Belastungen durch das Landesumweltamt NRW (LANUV) hervor. Das LANUV hat hierfür 29 Kläranlagen in NRW in den Monaten September und Oktober beprobt. Dabei wurden in den insgesamt 290 Kläranlagenproben 28 positive Legionellenbefunde festgestellt. Bis auf eine Ausnahme lagen diese Befunde aber bei lediglich 500 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml. Deutlich höhere Werte wurden hingegen bei der Kläranlage Kreuztal mit 140.000 bis 2,6 Mio. KBE pro 100 ml gemessen. Eine unmittelbare gesundheitliche Belastung durch die Legionellen in Kreuztal sehen Experten aber nicht. Aufgrund der abgedeckten Vorklärbecken und der Filtration der Abluft werde davon ausgegangen, dass im Gegensatz zu Warstein ein deutlich geringeres beziehungsweise nicht vorhandenes Ausbreitungsrisiko für Legionellen gegeben ist, so Prof. Martin Exner vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn. Die Ergebnisse der amtlichen Beprobung durch das LANUV werden von den Ergebnissen der Selbstüberwachung der Kläranlagenbetreiber im Wesentlichen bestätigt. Dabei konnten bei 58 von 80 Kläranlagen keine Legionellen nachgewiesen werden. Bei 22 Anlagen wurden Legionellen oberhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen. Die höchste Konzentration meldete die Kläranlage Herford mit bis zu 2,3 Mio. KBE in den Proben. Allerdings konnte dieser Wert bei drei amtlichen Nachuntersuchungen im Oktober nicht mehr bestätigt werden. Die drei amtlichen Proben lagen alle unterhalb von 100 KBE.

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20131216_003