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Reduzierung des Nährstoffeintrags in die Ostsee
Im Wesentlichen aufgrund hoher Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge aus der Landwirtschaft hat sich der ökologische Zustand der Ostsee in den letzten Jahrzehnten dramatisch verschlechtert. Etwa zwanzig Prozent der Kern-Ostsee gelten laut Experten bereits als Todeszone. Um die Schadstoffeinträge zukünftig drastisch zu reduzieren, haben Wissenschaftler im Projekt BERAS Implementation (Baltic Ecological Recycling Agriculture and Society) Handlungsansätze zum nachhaltigen Schutz der Ostsee entwickelt. 24 Partner-Institutionen aus neun Ländern sind daran beteiligt, um in enger Zusammenarbeit aller Ostsee-Anrainerstaaten eine schnelle und dauerhafte Verbesserung zu erreichen. BERAS Implementation empfiehlt eine ökologisch, kreislauforientierte Landwirtschaft, in der Pflanzen- und Tierproduktion eng miteinander verknüpft sind. Wesentlich ist eine effiziente Stickstoffversorgung des Bodens durch Leguminosenanbau und eine flächenabhängige, artgerechte Tierhaltung mit innerbetrieblicher Futtererzeugung. Diese Form der Landbewirtschaftung verzichtet auf mineralischen Stickstoffdünger, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sowie Futtermittelimporte aus Übersee. Vorteil: Die Stickstoff- und Phosphorüberschüsse können drastisch gesenkt werden. Zudem stärken vielfältige Fruchtfolgen die natürlichen Schutzmechanismen der Pflanzen und machen Pestizide überflüssig. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Müncheberg hat federführend die Handlungsempfehlungen für die Umstellung auf eine ökologisch, kreislauforientierte Landbewirtschaftung erarbeitet. Vier Handbücher in englischer Sprache, die gedruckt und online verfügbar sind (www.beras.eu), behandeln die Themengebiete Pflanzenbau und Tierhaltung, Betriebswirtschaft, Vermarktung sowie Betriebsbeispiele. Die Empfehlungen werden zurzeit in die jeweiligen Landessprachen der neun Partnerländer übersetzt. Sie eignen sich auch zum Einsatz im Bildungssektor, auf Verwaltungsebene oder zur Politikberatung.Webcode
20131115_001
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