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Erster Spatenstich zum Bau des Abwassersystems „Hamburg Water Cycle“

In Hamburg wurde am 14. Oktober 2013 der symbolische erste Spatenstich für den Bau des neuartigen Abwassersystems „Hamburg Water Cycle“ im Neubaugebiet „Jenfelder Au“ vollzogen. Die Jenfelder Au, die derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne entsteht, wird nach Angaben von Hamburg Wasser mit über 600 angeschlossenen Wohneinheiten Europas größtes Wohnquartier, das Abwasserbeseitigung und Energieerzeugung miteinander kombiniert. Ausgangspunkt für die alternative Energieerzeugung wird das Toilettenabwasser. Dieses erfasst der Hamburg Water Cycle in der Jenfelder Au separat und führt es einer Aufbereitungsanlage am Rande des Quartiers zu. Dort vergärt es, wodurch Biogas entsteht. Das entstehende Biogas wird mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplung vor Ort zu Elektrizität und Wärme umgewandelt. Auf diese Weise kann jede zweite Wohnung in der Jenfelder Au mit Strom versorgt werden. Außerdem werden rund 40 Prozent des Wärmebedarfs gedeckt. Zusätzlich wird das Projekt wissenschaftlich begleitet, um die Abwasseraufbereitung weiter zu optimieren, denn die separate Ableitung des Toilettenabwassers eröffnet neue Wege, darin enthaltene Nähr- und Schadstoffe gezielter zurückzugewinnen bzw. zu behandeln. Die EU-Kommission und das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördern die bauliche Umsetzung und wissenschaftliche Begleitung. Für seine Antwort auf die Frage, wie in Wohngegenden anfallendes Abwasser nachhaltig aufbereitet und zur Wärme- und Energiegewinnung genutzt werden kann, wurde der Hamburg Water Cycle in der Jenfelder Au im Anschluss an den ersten Spatenstich von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Damit ist das Projekt einer von 100 Preisträgern, die unter dem Motto „Ideen finden Stadt“ gewürdigt werden.

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