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Hohe Nitratfrachten in staugeregelten Rheinnebenflüssen
Hohe Nitratfrachten in den staugeregelten Nebenflüssen führen zu einer deutlichen Erhöhung der Nitratkonzentration im Rhein. Die Nitratkonzentration im Rhein steigt von der französischen bis zur niederländischen Grenze von 9,6 mg/l auf bis zu 16,5 mg/ an. Dies berichtet der Verband VSR-Gewässerschutz, Geldern, auf Basis einer Messfahrt von Rheinau bis zur niederländischen Grenze. Der Richtwert von 11 mg/l der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) wird danach lediglich bis Mannheim eingehalten. Mit der Mündung des Neckars erfolgt der erste stärkere Anstieg, der sich dann bis Sinzig nördlich von Koblenz fortsetzt. Als Ursache hierfür sieht der VSR die Zuflüsse aus den Nebenflüssen. Für die wichtigsten Nebenflüsse in diesem Gebiet führt der VSR deutlich höhere Werte an: Neckar (23,3 mg/l), Main (25,0 mg/l), Nahe (20 mg/l), Lahn (18,5 mg/l) sowie Mosel (20,5 mg/l). Im weiteren Verlauf ab Sinzig sinkt der Nitratwert vorübergehend etwas ab, ehe er dann ab Bonn wieder ansteigt. Grund sind laut VSR hier die Zuflüsse aus Wupper (19,9 mg/l), Erft (19,6 mg/l), Ruhr (18,7 mg/l) sowie Lippe (27,8 mg/l). Die hohen Nitratkonzentrationen in diesen Flüssen führt der VSR in erster Linie auf die Stauhaltungen zurück. Die verbliebenen Auen würden durch den Gewässerausbau stark beeinträchtigt. Selbst eine Renaturierung bringe nicht den Erfolg wie bei frei fließenden Gewässern, da ausreichende Wasserstandschwankungen fehlten. Diese seien aber wichtig, damit Flussauen durch Überschwemmungen wieder mit Wasser versorgt und andererseits während niedriger Wasserstände auch wieder durchlüftet würden. Dadurch könnten Pflanzen einen tiefen Wurzelraum ausbilden und viele Nährstoffe aufnehmen, so der VSR. Der Verband fordert daher, dass der Hochwasserschutz am Rhein und die Reduzierung der Nährstoffe gemeinsam betrachtet werden. Auenwälder könnten als natürliche Überschwemmungsgebiete Hochwasser auffangen und Nährstoffe reduzieren.Webcode
20130618_001
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