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Spurenstoffe-Projekt in Dülmen geht an den Start
Wie schädlich Rückstände von Arzneiwirkstoffen in den bislang gemessenen Konzentrationen für Mensch und Umwelt langfristig sind, lässt sich derzeit noch nicht sicher beurteilen. Als Alternative und Ergänzung zu technischen Lösungen wie zusätzlichen Reinigungsstufen auf Kläranlagen soll mit dem Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“ (DSADS) in Dülmen ergründet werden, inwieweit eine Sensibilisierung von Bevölkerung sowie Ärzten und Apothekern die Belastung des Wassers mindern kann. Für das vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützte Projekt wurde Dülmen im Münsterland als Modellstadt ausgewählt. Die Auftaktveranstaltung mit einem Bürgerforum fand am 15. April 2013 statt. Im „DSADS“-Projekt sollen über gezielte Informationen Verhaltensänderungen bei der Verordnung, Einnahme und Entsorgung von Medikamenten bewirkt werden, um Umweltbelastungen im Wasser zu senken. Das Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Universität Lüneburg als Projektpartner quantifiziert und analysiert die Gesamtmenge der Arzneimittel, die in das Dülmener Abwasser gelangen. Der Lippeverband misst an seiner Dülmener Kläranlage die Konzentrationen zum Beispiel von Diclofenac und Ibuprofen, von Antibiotika, Antiepileptika, Wirkstoffen gegen Bluthochdruck und Röntgenkontrastmitteln und vergleicht die Werte im Zeitverlauf. Zusätzlich will der Lippeverband im kommenden Jahr auf seiner Dülmener Kläranlage eine Aktivkohle-Stufe installieren und auf ihre Wirkung testen. Zum Abschluss Ende 2014 wird das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP, Duisburg) nochmals eine Umfrage bei Dülmener Haushalten durchführen, um festzustellen, ob sich gegenüber einer Vorab-Befragung im Februar 2013 Veränderungen im Umgang mit Arzneimitteln zeigen.Webcode
20130417_004
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