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Walter Weiler gestorben
Wir trauern um Dipl.-Ing. Walter Weiler aus Diez/Lahn, der am 11. März 2013 völlig unerwartet verstorben ist. Walter Weiler wurde am 27. April 1930 in Moers geboren. Durch mehrfachen Wechsel des Dienstortes des Vaters kam die Familie 1940 nach Posen, wo Walter Weiler das Schiller-Gymnasium besuchte und kurz vor Kriegsende mit seiner Familie in den Westen fliehen musste. 1947 absolvierte er zunächst eine Lehre als Maschinenschlosser, wechselte dann zu den Passavant-Werken, Aarbergen, für die er bereits als 20-Jähriger die Leitung zahlreicher Großmontagen im In- und Ausland übernahm. 1954 bis 1957 studierte er Maschinenbau in Friedberg/Hessen. Von 1957 an bis zu seinem Ruhestand 1994 war er bei den Passavant-Werken beschäftigt: zunächst als Konstrukteur, dann Vertriebsingenieur, Oberingenieur, später Technischer Leiter des Geschäftsbereiches Entwässerungs- und Abscheidetechnik und Direktor, zuletzt als Generalbevollmächtigter. Walter Weiler hat sich als Ingenieur über vier Jahrzehnte hinweg besonders im Abwasserwesen hervorgetan und in vielen ehrenamtlichen Positionen wesentlich zum hohen Standard des deutschen Gewässerschutzes beigetragen. Er hat durch seine aktive Arbeit und Einflussnahme auf das technische Regelwerk besonders beim DIN (Deutsches Institut für Normung) und beim CEN (Europäisches Komitee für Normung) die deutsche Abwassertechnik und deren Weiterentwicklung entscheidend mitgeprägt. Er war im Lauf der Jahre unter anderem: Mitglied und Vorsitzender in verschiedenen DIN-Ausschüssen (Planung von Abwasserleitungen, Produkte für Rohrleitungen und Verbindungen sowie Entwässerungsgegenstände), Mitglied der Sachverständigen-Ausschüsse „Abscheider“ und „Entwässerungssysteme“ des Deutschen Instituts für Bautechnik, Berlin, Mitglied des CEN und dort Obmann mehrerer europäischer Arbeitsgruppen, Vorsitzender des Technischen Komitees TC 77/EG1 „Straßenentwässerung“ beim CEN, Vorsitzender des Technischen Komitees TC 96 „Entwässerungsanlagen außerhalb von Gebäuden“ beim CEN sowie zuletzt bis 1998 Vorsitzender des Technischen Komitees CEN/TC 165 „Abwassertechnik“, das aus den beiden vorgenannten TCs entstand. Unter seiner Obmannschaft und tätigen Mithilfe erschien bereits im Jahre 1986 die erste europäische Norm in der Abwassertechnik, die EN 124 „Aufsätze und Abdeckungen für Verkehrsflächen“. Sie war wegweisend für die weitere europäische Normungsarbeit. Es ist mit sein Verdienst, dass für das Gebiet der Abwassertechnik das „duale System“, das heißt die Aufgabenteilung zwischen Staat und Normungsarbeit, realisiert werden konnte. Als Vorsitzender der Technischen Komitees beim CEN konnte er die gleiche Organisationsstruktur wie beim Normenausschuss Wasserwesen des DIN auf europäischer Ebene einführen. Dadurch sind zahlreiche bedeutende europäische Normen und Normenentwürfe für die Abwassertechnik unter seinem Vorsitz erschienen, die durch die deutschen Entwicklungen wesentlich mitgeprägt wurden. Für seine Verdienste um die deutsche und europäische Normung wurde Walter Weiler im Jahre 1991 vom DIN die seltene Beuth-Denkmünze verliehen. Die ATV (Abwassertechnische Vereinigung, heute DWA) verlieh ihm für seine großen Verdienste um die Abwassertechnik im Jahr 1998 die goldene Ehrennadel. Im Jahre 2002 wurde Walter Weiler wegen seiner Verdienste um die Abwassertechnik mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Außerdem war Walter Weiler während seiner aktiven Zeit vor der Pensionierung im Jahr 1994 noch in folgenden Verbänden und Institutionen ehrenamtlich tätig: Vorsitzender der Technischen Kommission in der Kanalgussvereinigung, Vorstandsmitglied im „Güteschutz Kanalguss“ und Vorsitzender in dessen Güteausschuss, Vorstandsvorsitzender im „Güteschutz Abscheidetechnik“, Mitglied im Beirat des Normenausschuss Wasserwesen im DIN. Aber auch außerhalb seines beruflichen Wirkens hat sich Walter Weiler für die Allgemeinheit ehrenamtlich engagiert. 24 Jahre (bis 1995) war er Vorsitzender der „Diezer PaddlergilWebcode
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