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Ehemals überbaute Chemnitz zurück am Tageslicht
Der Staatssekretär im sächsischen Umweltministerium Dr. Fritz Jaeckel hat am 23. März 2013 gemeinsam mit der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig im Bereich des Falkeplatzes in Chemnitz einen Abschnitt der Chemnitz eingeweiht, der freigelegt und in einen naturnahen Ursprungszustand zurückversetzt wurde. „Vor 100 Jahren wurde die Chemnitz in diesem Bereich verrohrt und unter die Erde verbannt, um Platz zu schaffen für Straßen und Fabriken“, sagte der Staatssekretär bei einem Bürgerfest anlässlich der Einweihung. Staatssekretär Jaeckel und Oberbürgermeisterin Ludwig pflanzten gemeinsam einen Baum am Ufer der Chemnitz und setzten Lachse und Forellen in den Fluss ein. In fünfjähriger Bauzeit ist aus der überbauten Chemnitz am Falkeplatz ein Fluss geworden, den am Ufer Natursteine in verschiedenen Größen zieren. Nach dem Rückbau der Überwölbung wurden auch die alten Ufermauern abgerissen. Die Flusssohle und die Uferböschungen wurden naturnah gestaltet. Die Chemnitz bietet hier geeignete Laichplätze für Fische und andere Lebewesen. Außerdem bekam der Fluss eine Niedrigwasserrinne, damit geringe Wasserstände für Fische kein Problem sind. Durch die Baumaßnahmen verbessern sich der Hochwasserschutz und der ökologische Zustand des Gewässers. Der Freistaat Sachsen hat sich an den Baukosten von insgesamt ca. 4,5 Millionen Euro mit rund 3,9 Millionen Euro beteiligt. Das Bauvorhaben war ein Gemeinschaftsprojekt von Landestalsperrenverwaltung und der Stadt Chemnitz. Der Falkeplatz war Anfang des 20. Jahrhunderts der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Stadt Chemnitz. Zur Verbesserung der ungünstigen Verkehrssituation wurde ab 1912 die Chemnitz in diesem Bereich auf 280 Meter Länge überbaut. Der Unterhaltungsaufwand der Überwölbung war enorm. Es gab Probleme mit der Belüftung und Wasser, das von oben in die Konstruktion eindrang und die Träger angriff. In der Chemnitz leben vor allem Fische aus den Familien der Lachsartigen und der Karpfenfische, die fließendes, sauberes, kühles und sauerstoffreiches Wasser benötigen. Im 19. und 20. Jahrhundert waren die Lebensbedingungen in der Chemnitz für Fische so schlecht, dass sie dort praktisch nicht mehr existieren konnten. Ab 1990 änderte sich die Situation spürbar. Es gab keine direkten Abwassereinleitungen der Industrie mehr. Neue oder modernisierte Kläranlagen verbesserten die Wasserqualität. Erste Fischarten kehrten in die Chemnitz zurück.Webcode
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