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Invasive Arten bringen eigene Parasiten mit

„Der Schutz der heimischen Artenvielfalt dient auch der Gesundheit der Organismen im jeweiligen Ökosytem“. Dieses Fazit zieht Prof. Sven Klimpel vom Senckenberg Forschungsinstitut Biodiversität und Klima (BiK-F), Frankfurt, aus seinem Forschungsprojekt zum Verdrängen heimischer Spezies durch gebietsfremde Arten. Klimpel und sein Forscherteam haben dafür der in den Rhein eingeschleppten Schwarzmundgrundel in den Magen geschaut. Sie stellten fest: Die Grundeln sind nicht alleine gekommen. Sie haben sowohl ihr angestammtes Futter dabei als auch einen Parasiten, an den die heimischen Fische nicht gut angepasst sind. In den Mägen fanden die Forscher keinerlei einheimische Flohkrebsarten. Die Grundeln hatten sich im Rhein ausschließlich von Flohkrebsen ernährt, die wie sie selbst aus der Region des Schwarzen und des Kaspischen Meeres eingewandert sind. Zudem waren über 90 Prozent der untersuchten Schwarzmundgrundeln mit einem ebenfalls nicht heimischen Parasiten befallen. Problematisch ist, dass sich das Immunsystem der einheimischen Arten nicht mit dem neuen Parasiten auskennt, da keine gemeinsame Koevolution stattgefunden hat. Möglicherweise sterben die Tiere daher durch den Parasiten früher oder sind in ihrer Fitness eingeschränkt. Die Studie „Invasive Ponto-Caspian Amphipods and Fish Increase the Distribtion Range of the Acantheocehalan Pomphorynchus tereticollis in the River Rhine”haben Klimpel und seine Kollegen in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.

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20130206_002