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Arnd Böhme gestorben

Kaum ein anderer Geschäftsführer eines gas- und wasserfachlichen Verbandes konnte auf eine so lange Amtszeit zurückblicken: 31 Jahre lang hat Dipl.-Ing. Arnd Böhme den Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv), Köln, als Geschäftsführer (1971 bis 1978) und als Hauptgeschäftsführer (1978 bis 2002) geprägt. Nun ist das Ehrenmitglied des rbv im Alter von 86 Jahren am 3. Mai 2023 nach schwerer Krankheit verstorben. Über 30 Jahre und damit fast die Hälfte der 73-jährigen Geschichte des Rohrleitungsbauverbands war Böhme in geschäftsführender Position für den rbv tätig und war zusammen mit dem Vorstand des Verbandes maßgeblich daran beteiligt, neue Etappenziele zu definieren und die Routenplanung des Verbands in zukunftsfähige Weichen zu lenken. Dabei hat er mehrere Generationen Rohrleitungsbauer für das Fach begeistert und immer wieder ermutigt, die Zukunft tatkräftig zu gestalten. Eine besondere Herzensangelegenheit war dem gebürtigen Dresdner nach der Wende 1989 der Aufbau der ostdeutschen Landesgruppen des Verbands. Nach seinem Bauingenieurstudium an der TH Darmstadt und fünfjähriger leitender Tätigkeit im Ingenieurbüro Kocks in Frankfurt am Main war der am 16. Januar 1937 in Dresden geborene Böhme von 1971 bis 2002 zunächst als Geschäftsführer, später Hauptgeschäftsführer, für den rbv, die figawa und die brbv GmbH, alle mit Sitz in Köln, tätig. Wie kein Zweiter hat er es verstanden, unterschiedliche Interessen zusammenzuführen und die Ziele des gesamten Gas- und Wasserfaches im Blick zu behalten. Vor diesem Hintergrund lag dem gelernten Bauingenieur die Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden, darunter mit dem DVGW, dem DIN und der DWA besonders am Herzen. In seine Amtszeit fällt neben der fachlichen Begleitung neuer Verfahren und Werkstoffe auch die gesetzliche Verankerung des Berufsbildes des Rohrleitungsbauers (1974). Hinzu kam mit der Gründung des Berufsförderungswerks des Rohrleitungsbauverbandes (brbv) im Jahr 1981 der Aufbau eines Aus-, Fort- und Weiterbildungssystems im Leitungsbau. Sein großes Engagement in den Gremien der Fachverbände im In- und Ausland wurde durch hohe Auszeichnungen anerkannt. Böhme war Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Inhaber der Beuth-Gedenkmünze des DIN, der Morton-Klein-Ehrenmedaille der International Ozone Association (IOA), Ehrenmitglied und Ehrenringträger des DVGW, Ehrenmitglied des ÖVGW, des SVGW und der Ungarischen Hydrologischen Gesellschaft, Inhaber der Ehrenplakette der IHK Köln und Dresden. Nach seiner Pensionierung widmete er sich bis 2013 als Geschäftsführer des Vereins „Wasser Berlin” der von ihm bereits 1973 mit initiierten Fachmesse „Wasser Berlin International”.

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