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Wasser in der Stadt: Daniel Westerholt wird Professor für Vegetationstechnik in Geisenheim

Die Hochschule Geisenheim hat Dipl.-Ing. Daniel Westerholt zum 1. Januar 2023 auf die Professur für Vegetationstechnik im Landschaftsbau berufen. Der Forschungsschwerpunkt des 44-Jährigen liegt auf Verdunstungsgrößen von Dachbegrünungen in Städten und der Wassernutzung am Gebäude; in der Lehre wird er im Studienbereich Landschaftsarchitektur tätig sein. Der Wissenschaftler tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Stephan Roth-Kleyer an, der seit 2004 die Professur für Vegetationstechnik an der Hochschule Geisenheim und ihren Vorgängereinrichtungen innehatte. Westerholt selbst studierte nach einer Ausbildung und mehrjähriger Tätigkeit als Landschaftsgärtner Landschafts- und Freiraumplanung mit Schwerpunkt Technik an der Leibniz Universität Hannover. Im Anschluss arbeitete er als Anwendungstechniker im Bereich der Dach- und Fassadenbegrünung, Fokus Entwässerung, bevor er als Wissenschaftler und Lehrbeauftragter an die Universität Hannover zurückkehrte. Parallel war er als gartenbautechnischer Sachbearbeiter bei der Landeshauptstadt Hannover für die Herrenhäuser Gärten tätig und zuletzt Referent beim Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG). An der Hochschule Geisenheim wird sich Westerholt mit der Verdunstung im urbanen Raum befassen. Grundlage dafür sollen Untersuchungen sein, die es ermöglichen, die Verdunstung kleinräumiger Grünflächen und bodenferner Standorte im Gebäudemaßstab berechnen zu können. Mit Blick auf die Stadt als lebendes System wolle er zudem Bewässerungsstrategien entwickeln, die vorhandenes Wasser effektiv nutzen, so der Wissenschaftler. Dies erfordere eine enge Zusammenarbeit, nicht nur innerhalb der Landschaftsarchitektur und des GaLaBaus - etwa mit Naturschutz und Planung -, sondern auch mit angrenzenden Disziplinen wie der Wasserwirtschaft und dem Bauingenieurwesen. Westerholt selbst hatte zuletzt intensiv zum Abflussverhalten auf begrünten gefällelosen Dächern und der Möglichkeit, diese - in der Einschichtbauweise - als Retentionsraum mit stark verzögertem Abfluss zu nutzen, geforscht. Dabei untersuchte er unterschiedliche Fließlängen und konnte mit seinem Projektteam nachweisen, dass beispielsweise ein viertelstündiger Jahrhundertregen in Hannover bei einer Fließlänge von 20 Metern 23 Stunden zum Abfließen vom Gründach benötigt. Durch die Kombination von maximaler Fließlänge und minimalem Gefälle konnte der prozentuale Anteil des Niederschlags, der abfließt, auf unter zehn Prozent in den ersten 15 Minuten reduziert werden.

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20221220_001

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