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Gewässer unter Stress: Auswirkungen des Klimawandels auf Seen in Deutschland

Der Klimawandel beeinflusst heimische Gewässer massiv, dies gilt besonders für die Parameter Temperatur und Niederschlag. Betroffen sind vor allem solche Seen, Kleingewässer und Feuchtgebiete, die von Menschen ohnehin schon stark für Landwirtschaft oder Freizeitgestaltung genutzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzlichtstudie „Seen und Klimawandel”, die der Global Nature Fund (GNF) gemeinsam mit der Grünen Liga durchgeführt hat. Die Studie steht ab sofort als Download auf den Websites von Bundesamt für Naturschutz und GNF bereit. Im Rahmen der Blitzlichtstudie wurden Gewässer in Deutschland und anderen europäischen Ländern untersucht. Steigende Wassertemperaturen, veränderte Hydrologie und zunehmende Nutzungsansprüche verringern die Widerstandskraft der Gewässer gegenüber immer häufiger auftretenden Extremereignissen. So stiegen die Sommertemperaturen europäischer Seen zuletzt im Mittel zwischen 0,29 und 0,38 °C pro Jahrzehnt an. Was den Badegast vermeintlich freut, bedeutet tatsächlich eine kontinuierliche Schwächung des Öko- und Klimasystems: Zum Beispiel korreliert die wärmebedingte Zunahme von Chlorophyll und Cyanobakterien mit sinkenden Wasserständen vieler Seen. In einigen eutrophen, also übermäßig nährstoffreichen Gewässern wurden Fischsterben aufgrund von Sauerstoffmangel und hoher Konzentrationen von Ammonium und Ammoniak beobachtet. Zum besseren Schutz der Gewässer fordert der GNF die konsequente Vermeidung von Schadstoffeinträgen, die Renaturierung von Ufern und eine äußerst zurückhaltende Wassernutzung. Geplante Uferverbauungen sollen angesichts der begrenzten Tragfähigkeit der Seen stärker Gegenstand strategischer Umweltprüfungen werden.

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20220728_004

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